ID | Period | Position | Coding | License | ||
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* Anno 1607. den 16. September erschien einer/ welcher die gestirne Waag/ Scorpion und Schützen mit schnellem Lauff durchstrichen. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 91959 | 1607-09-16 | Ore Mountains
| comet | ![]() | |
* Calvisius führet im vorigen Jahrhundert viel Cometen an/ als Anno 1500. gegen Mitternacht in signo Capricorni. Anno 1504. 1505. 1506. Anno 1511. im Ausgang des Maji in Leone; Anno 1515/ der als ein halber Mond ausgesehen; Anno 1516. im Januar. Anno 1527. den 11. Aug. 1529. vier Cometen/ die ihre Schwäntze gegen die vier Haupt=Theile der Welt gewendet. Anno 1530 im Junio. Anno 1531. den 6. Aug. biß 3. Sept./ darbey Feuerstrahlen/ Blutregen und Erdbeben gewesen. Anno 1533. im Julio und Aug. Anno 1538. den 18. Jan. in piscibus. Anno 1539. den 18. April. biß 16. Maji in Ariete beym Drachenkopf; 1541. den 21. Aug. wie ein Drache. 1542. am 5. Junii 40 Tage lang; 1554. in Thüringen/ feuriger Gestalt; 1556. den 28. Febr. als ein Pfauenschwantz/ Anno 1557. in Octobri; 1558. den 6. Aug. gegen Bartholmäi Tag; 1560. in Frankreich 28. Tage lang; 1577. den 10. Nov. biß 12. Jan. folgendes Jahres 64 Tage lang/ stunde Sudwest Abends/ gieng motu proprio Nord=Ost fort/ lieff im Steinbock und Wassermann/ und folgete der Sonnen nach/ erschien erst nahe beym linken Fuß Antinoi, erstreckte seinen Schwantz auf 75. Gradus, und nahm seinen Lauff vom Abend gegen Morgen: Endlich lenckte er sich Nordlich/ durchgienge die Himmel=Bilder Antinoum und Pegasum, bey grosser strenger Kälte/ da die Sonne und Venus im kalten Winterzeichen gelaufen. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 36309 | 1531-08 | Ore Mountains
| comet | ![]() | |
* [Kometen] Im 1400. Seculo - 11. auf 1403. 1405. 33. 56. 57. 72. 77. 91. 92. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 25440 | 1456-01 | Ore Mountains
| comet | ![]() | |
* Anno 1698. den 8. Nov. frühe ehe der Mond untergegangen/ etwan halb 7 Uhr/ hat der Stadtvoigt in Freyberg samt seinem Weibe gesehen/ daß unter dem rechten Mond noch ein anderer gestanden/ beyde in vollem Licht und rund anzusehen. Worauf der untere etwa in einer Viertelstunde vergangen/ an dessen statt aber aus dem Monden=Cörper eine starcke niederwarts heraus gegangen/ wie sich ein Feurball zu praesentiren pflegt/ beyderseits auch mit Strahlen/ doch nicht so starck noch helle/ als der unter sich gehende/ ist alles zusammen etwa 11/2 Viertelstunde gestanden/ und hernach der Mond untergegangen. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 156460 | 1698-11-08 18:00 | Freesdorf
| halo | ![]() | |
* Anno 1513. fieng sich den 1. Octobr. die grosse Kälte mit dem Winter an/ darnach das gemeine Volck ihr Alter und Jahr=Rechnung pflegten zu zehlen/ und währete biß kurtz vor Ostern mit continuirlicher Kälte/ davon die Bäche und Teiche von Grund aus gefroren und auch die Mühlen im Gebirge gestanden/ daß die Annaberger und andere Nachbarn ihr Meel von Leipzig/ Merseburg/ Leißnick und Penick müssen holen lassen. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 41091 | 1513 | Ore Mountains
| temperature level | ![]() | |
* Anno 1694. acht Tage vor Michaelis brach ein unverhoffter Schnee=Sturm auff einen sehr kalten Wind ein/ welcher die hohen Wege gegen Joachimsthal am Fichtelberg gantz verwehret/ und mit strenger Kälte als Spißruthen hiebe/ dadurch in wenigen Stunden alles noch stehende gebirgische Kraut und Getreyde bedecket und geharnischt wurde. Ein armer Mann und Vater 4. kleiner Kinder aus der Sehm/ Christian Fischer/ kommt gleich oben auf der Gottgäber Höhe in diesen Sturm mit Töpfen gefahren/ und weil er gar Elend bekleidet/ erstarret er vor Kälte/ läßt den Schiebkarn stehen/ und meynet herein nach Wiesenthal zu kommen/ fället aber mitten unter einem starcken Quell im Fahrweg nieder/ und erfriert im Wasser/ daß/ nachdem er heringeführet worden/ er alsobald gestorben/ und wurde in Wiesenthal begraben am 15. Trinit. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155199 | 1694-09-21 | Ore Mountains
| wind force | ![]() | |
* Anno 1694. acht Tage vor Michaelis brach ein unverhoffter Schnee=Sturm auff einen sehr kalten Wind ein/ welcher die hohen Wege gegen Joachimsthal am Fichtelberg gantz verwehret/ und mit strenger Kälte als Spißruthen hiebe/ dadurch in wenigen Stunden alles noch stehende gebirgische Kraut und Getreyde bedecket und geharnischt wurde. Ein armer Mann und Vater 4. kleiner Kinder aus der Sehm/ Christian Fischer/ kommt gleich oben auf der Gottgäber Höhe in diesen Sturm mit Töpfen gefahren/ und weil er gar Elend bekleidet/ erstarret er vor Kälte/ läßt den Schiebkarn stehen/ und meynet herein nach Wiesenthal zu kommen/ fället aber mitten unter einem starcken Quell im Fahrweg nieder/ und erfriert im Wasser/ daß/ nachdem er heringeführet worden/ er alsobald gestorben/ und wurde in Wiesenthal begraben am 15. Trinit. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155198 | 1694-09-21 | Ore Mountains
| blowing snow | ![]() | |
* Anno 1694. acht Tage vor Michaelis brach ein unverhoffter Schnee=Sturm auff einen sehr kalten Wind ein/ welcher die hohen Wege gegen Joachimsthal am Fichtelberg gantz verwehret/ und mit strenger Kälte als Spißruthen hiebe/ dadurch in wenigen Stunden alles noch stehende gebirgische Kraut und Getreyde bedecket und geharnischt wurde. Ein armer Mann und Vater 4. kleiner Kinder aus der Sehm/ Christian Fischer/ kommt gleich oben auf der Gottgäber Höhe in diesen Sturm mit Töpfen gefahren/ und weil er gar Elend bekleidet/ erstarret er vor Kälte/ läßt den Schiebkarn stehen/ und meynet herein nach Wiesenthal zu kommen/ fället aber mitten unter einem starcken Quell im Fahrweg nieder/ und erfriert im Wasser/ daß/ nachdem er heringeführet worden/ er alsobald gestorben/ und wurde in Wiesenthal begraben am 15. Trinit. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155197 | 1694-09-21 | Ore Mountains
| temperature level | ![]() | |
* Anno 1694. den 7. Aug. war eine brennende Hitze/ und darauf erfolgte Abends ein entsetzlicher Sturm mit Donner und Blitzen/ daß alles krachte und bebete/ es stiessen drey Gewitter mit kohlschwartzen Wolcken auff einander von Süd=West gegen Nord=Ost/ das übrige Gewölcke/ welches sich mit grosser Gewalt übers hohe Gebirge herein stürmete/ sahe Lohroth und als ein gelber Leimen/ der Hagel=Sturm spaltete die Bäume und neigte sie mit den Gipfeln gegen die Erde/ und warff Schlossen als Haselnüsse und Tapp=Schösser/ es zündete in Eibenstock 2 Häuser weg/ und eben so viele in Schlackenwerd/ erschlug bey Falckenau einen Knaben samt dem Ochsen/ schlug mitten in das Dach und Portal der Wiesenthäler ... Mitten in diesem Wetter erschien ein dunckler Regenbogen in Lorothen Wolcken; in Freyberg erschlugs einen Bortenwircker=Gesellen hinter seinem Stuhl; um Gera thäts grossen Schaden an Fenstern/ erschlug Garten= und Feld=Früchte/ deckte Dächer und Schuppen ab/ und warf etliche kleine Häuserlein übern Hauffen/ riß grosse Bäumen mit Wurtzeln aus der Erden. An etlichen Orten sind die Schlossen ausgehöhlet gefallen/ in ieder war ein Löchlein. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155179 | 1694-08-07 18:00 | Freesdorf
| hail & thunderstorm | ![]() | |
* Anno 1694. den 7. Aug. war eine brennende Hitze/ und darauf erfolgte Abends ein entsetzlicher Sturm mit Donner und Blitzen/ daß alles krachte und bebete/ es stiessen drey Gewitter mit kohlschwartzen Wolcken auff einander von Süd=West gegen Nord=Ost/ das übrige Gewölcke/ welches sich mit grosser Gewalt übers hohe Gebirge herein stürmete/ sahe Lohroth und als ein gelber Leimen/ der Hagel=Sturm spaltete die Bäume und neigte sie mit den Gipfeln gegen die Erde/ und warff Schlossen als Haselnüsse und Tapp=Schösser/ es zündete in Eibenstock 2 Häuser weg/ und eben so viele in Schlackenwerd/ erschlug bey Falckenau einen Knaben samt dem Ochsen/ schlug mitten in das Dach und Portal der Wiesenthäler ... Mitten in diesem Wetter erschien ein dunckler Regenbogen in Lorothen Wolcken; in Freyberg erschlugs einen Bortenwircker=Gesellen hinter seinem Stuhl; um Gera thäts grossen Schaden an Fenstern/ erschlug Garten= und Feld=Früchte/ deckte Dächer und Schuppen ab/ und warf etliche kleine Häuserlein übern Hauffen/ riß grosse Bäumen mit Wurtzeln aus der Erden. An etlichen Orten sind die Schlossen ausgehöhlet gefallen/ in ieder war ein Löchlein. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155181 | 1694-08-07 18:00 | Gera
| hail & thunderstorm | ![]() | |
* Anno 1694. den 7. Aug. war eine brennende Hitze/ und darauf erfolgte Abends ein entsetzlicher Sturm mit Donner und Blitzen/ daß alles krachte und bebete/ es stiessen drey Gewitter mit kohlschwartzen Wolcken auff einander von Süd=West gegen Nord=Ost/ das übrige Gewölcke/ welches sich mit grosser Gewalt übers hohe Gebirge herein stürmete/ sahe Lohroth und als ein gelber Leimen/ der Hagel=Sturm spaltete die Bäume und neigte sie mit den Gipfeln gegen die Erde/ und warff Schlossen als Haselnüsse und Tapp=Schösser/ es zündete in Eibenstock 2 Häuser weg/ und eben so viele in Schlackenwerd/ erschlug bey Falckenau einen Knaben samt dem Ochsen/ schlug mitten in das Dach und Portal der Wiesenthäler ... Mitten in diesem Wetter erschien ein dunckler Regenbogen in Lorothen Wolcken; in Freyberg erschlugs einen Bortenwircker=Gesellen hinter seinem Stuhl; um Gera thäts grossen Schaden an Fenstern/ erschlug Garten= und Feld=Früchte/ deckte Dächer und Schuppen ab/ und warf etliche kleine Häuserlein übern Hauffen/ riß grosse Bäumen mit Wurtzeln aus der Erden. An etlichen Orten sind die Schlossen ausgehöhlet gefallen/ in ieder war ein Löchlein. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155180 | 1694-08-07 18:00 | Gera
| wind force | ![]() | |
* Anno 1694. den 7. Aug. war eine brennende Hitze/ und darauf erfolgte Abends ein entsetzlicher Sturm mit Donner und Blitzen/ daß alles krachte und bebete/ es stiessen drey Gewitter mit kohlschwartzen Wolcken auff einander von Süd=West gegen Nord=Ost/ das übrige Gewölcke/ welches sich mit grosser Gewalt übers hohe Gebirge herein stürmete/ sahe Lohroth und als ein gelber Leimen/ der Hagel=Sturm spaltete die Bäume und neigte sie mit den Gipfeln gegen die Erde/ und warff Schlossen als Haselnüsse und Tapp=Schösser/ es zündete in Eibenstock 2 Häuser weg/ und eben so viele in Schlackenwerd/ erschlug bey Falckenau einen Knaben samt dem Ochsen/ schlug mitten in das Dach und Portal der Wiesenthäler ... Mitten in diesem Wetter erschien ein dunckler Regenbogen in Lorothen Wolcken; in Freyberg erschlugs einen Bortenwircker=Gesellen hinter seinem Stuhl; um Gera thäts grossen Schaden an Fenstern/ erschlug Garten= und Feld=Früchte/ deckte Dächer und Schuppen ab/ und warf etliche kleine Häuserlein übern Hauffen/ riß grosse Bäumen mit Wurtzeln aus der Erden. An etlichen Orten sind die Schlossen ausgehöhlet gefallen/ in ieder war ein Löchlein. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155177 | 1694-08-07 18:00 | Ore Mountains
| cloud cover | ![]() | |
* Anno 1694. den 7. Aug. war eine brennende Hitze/ und darauf erfolgte Abends ein entsetzlicher Sturm mit Donner und Blitzen/ daß alles krachte und bebete/ es stiessen drey Gewitter mit kohlschwartzen Wolcken auff einander von Süd=West gegen Nord=Ost/ das übrige Gewölcke/ welches sich mit grosser Gewalt übers hohe Gebirge herein stürmete/ sahe Lohroth und als ein gelber Leimen/ der Hagel=Sturm spaltete die Bäume und neigte sie mit den Gipfeln gegen die Erde/ und warff Schlossen als Haselnüsse und Tapp=Schösser/ es zündete in Eibenstock 2 Häuser weg/ und eben so viele in Schlackenwerd/ erschlug bey Falckenau einen Knaben samt dem Ochsen/ schlug mitten in das Dach und Portal der Wiesenthäler ... Mitten in diesem Wetter erschien ein dunckler Regenbogen in Lorothen Wolcken; in Freyberg erschlugs einen Bortenwircker=Gesellen hinter seinem Stuhl; um Gera thäts grossen Schaden an Fenstern/ erschlug Garten= und Feld=Früchte/ deckte Dächer und Schuppen ab/ und warf etliche kleine Häuserlein übern Hauffen/ riß grosse Bäumen mit Wurtzeln aus der Erden. An etlichen Orten sind die Schlossen ausgehöhlet gefallen/ in ieder war ein Löchlein. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155176 | 1694-08-07 18:00 | Ore Mountains
| wind direction | ![]() | |
* Anno 1694. den 7. Aug. war eine brennende Hitze/ und darauf erfolgte Abends ein entsetzlicher Sturm mit Donner und Blitzen/ daß alles krachte und bebete/ es stiessen drey Gewitter mit kohlschwartzen Wolcken auff einander von Süd=West gegen Nord=Ost/ das übrige Gewölcke/ welches sich mit grosser Gewalt übers hohe Gebirge herein stürmete/ sahe Lohroth und als ein gelber Leimen/ der Hagel=Sturm spaltete die Bäume und neigte sie mit den Gipfeln gegen die Erde/ und warff Schlossen als Haselnüsse und Tapp=Schösser/ es zündete in Eibenstock 2 Häuser weg/ und eben so viele in Schlackenwerd/ erschlug bey Falckenau einen Knaben samt dem Ochsen/ schlug mitten in das Dach und Portal der Wiesenthäler ... Mitten in diesem Wetter erschien ein dunckler Regenbogen in Lorothen Wolcken; in Freyberg erschlugs einen Bortenwircker=Gesellen hinter seinem Stuhl; um Gera thäts grossen Schaden an Fenstern/ erschlug Garten= und Feld=Früchte/ deckte Dächer und Schuppen ab/ und warf etliche kleine Häuserlein übern Hauffen/ riß grosse Bäumen mit Wurtzeln aus der Erden. An etlichen Orten sind die Schlossen ausgehöhlet gefallen/ in ieder war ein Löchlein. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155175 | 1694-08-07 18:00 | Ore Mountains
| wind force | ![]() | |
* Anno 1694. den 7. Aug. war eine brennende Hitze/ und darauf erfolgte Abends ein entsetzlicher Sturm mit Donner und Blitzen/ daß alles krachte und bebete/ es stiessen drey Gewitter mit kohlschwartzen Wolcken auff einander von Süd=West gegen Nord=Ost/ das übrige Gewölcke/ welches sich mit grosser Gewalt übers hohe Gebirge herein stürmete/ sahe Lohroth und als ein gelber Leimen/ der Hagel=Sturm spaltete die Bäume und neigte sie mit den Gipfeln gegen die Erde/ und warff Schlossen als Haselnüsse und Tapp=Schösser/ es zündete in Eibenstock 2 Häuser weg/ und eben so viele in Schlackenwerd/ erschlug bey Falckenau einen Knaben samt dem Ochsen/ schlug mitten in das Dach und Portal der Wiesenthäler ... Mitten in diesem Wetter erschien ein dunckler Regenbogen in Lorothen Wolcken; in Freyberg erschlugs einen Bortenwircker=Gesellen hinter seinem Stuhl; um Gera thäts grossen Schaden an Fenstern/ erschlug Garten= und Feld=Früchte/ deckte Dächer und Schuppen ab/ und warf etliche kleine Häuserlein übern Hauffen/ riß grosse Bäumen mit Wurtzeln aus der Erden. An etlichen Orten sind die Schlossen ausgehöhlet gefallen/ in ieder war ein Löchlein. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155174 | 1694-08-07 | Ore Mountains
| temperature level | ![]() | |
* Anno 1694 den 20 Junii geschach die fast unvergleichliche Inundation, welche nach 4tägigem starcken Land=Regen an der Zwickauschen Mulda/ Elster/ Tzschopa/ Chemnitz/ auch an der Elbe grossen Schaden an Menschen/ Vieh und Gebäuden gethan. In der Nacht zwischen dem 13 und 14 Junii merckten etliche Bergleute aus der Sosa am Steinbach unter der Säu=schwemme an der Joh. Georgen=Städter Holtzung gelegen/ daß ein Regen und Donner kommen wolte/ da sie sich nun in ihre Kau salviren wollen/ sehen sie im Grunde nach Breiten=brunn einen grossen wie Schwefel stinckenden Dampff aufsteigen/ und hören einen schrecklichen Sturmwind aus der Erde ausbrechen/ mit grossem Krachen und Prasseln/ also daß er gantze Stücke der Erden mit allen darauff stehenden grossen Bäumen etliche Stuben hoch in die Lufft geführet/ und die Bäume mit den Gipffeln wieder zur Erde gestürtzet. 8 Tage darnach spürete man zum Eibenstock wiederumb eine grosse Erschütterung der Erden. Der grosse Felß zur Schwefel=hütte oder Neidhartsthal ist zerklöbet und stückweise eingefallen. Auf so erschüttertem Erdboden ist die grosse Fluth mit ungläublicher Geschwindigkeit gedachte Nacht vor dem 20 Junii gewallet kommen/ daß die Fuhrleute/ so mit Last=Wägen auf dem Lande gegen Zwickau gewesen/ alles müssen stehen lassen/ umb ihr Leben zu retten. Das Erdreich war alles locker und bebend/ und haben die Leute umb Kirchberg eine Meile hinter Schneeberg gemercket/ wie das Wasser häuffig aus der Erden heraus gewallet. In Schneeberg hat die Fluth auf 3000 Gülden Holtz samt der Helffte an Grund und Boden weggeführet/ und machte den Strom mitten durch den Holtz=anger/ wo er vor 120 Jahren gegangen/ rieß die kostbare Eiden=brücke gantz weg/ und that der Haupt=brücke zur Silber=strassen grossen Schaden. Das Haupt=Wassergebäude und Floß=Rechen unter der Schindlerischen Farb=Mühlen wurden gantz ruiniret/ wie auch das schöne Fluder zur Fürsten=Mühle. Keine einzige Brücke im gantzen Grunde ist stehen blieben/ und sonst an Strassen/ Wiesen/ Feldern und Häusern grosser Schaden geschehen. Etliche Bergwercke/ sonderlich das alte und tieffe Gebäude Catharinae Neufang/ neben den tieffen Stollen gantz ersäuffet worden. Zur Schlem stund das Wasser in der Kirchen 2 Ellen hoch/ und wuchs so hoch in der Pfarre/ daß niemand bleiben konte/ nahm auch ein Stück Kirch=Mauer mit. Auserhalb Zwickau hatte die aufgeschwollene Fluth sich mit einer unglaublichen Macht Holtzes an den grossen Rechen angesetzet/ und drohte die gantze Stadt zu ersäuffen/ (wie dann das Wasser 2 Ellen höher an dem Felsen/ als Anno 1448 geschehen/ gegangen/ auch eine Kirche angeschwemmet biß am Predigt=stuhl) aber nachdem gedachter starck befestigter Rechen wurde mit darauff loßgebrannten Stück=kugeln geöffnet/ brach die formidable Fluth mit 9000 Klafftern Holtz durch/ nahm die Paradieß= und Bier=brücke weg/ ruinirte 2 Rundele von der Stadt/ und ein gut Theil der Futter=mauer und Schloß=mühle. Von niedern Thore drung das Wasser in die Stadt/ daß man nicht mehr darinnen reiten konnte/ sondern muste auf Qvetschen fahren; auserhalb rasirte es alles/ was es an Gärten und Gebäuden bewältigen konte. In Kirchberg/ insgemein Cörperich genannt/ riß es 6 Häuser weg/ in Säubersdorff 4/ in Hartensdorff 5/ in Eibenstock 4/ in der Aue 2/ im lang Miltzner=Grunde eins/ zu Rubisch 9/ zu Borckersdorff eins/ auch steinerne Gebäude; Zu Chemnitz thät es gewaltsamen grossen Schaden/ verschlämmte die Stadt=Gräben/ und rieß ein Stück Stadt=mauer nieder/ also daß die Stadt auch in äuserster Gefahr gestanden/ und den Schaden mit viel 1000 Thalern nicht ersetzen kan. In Colditz hat es 2 Häuser samt der steinern Brücke weggerissen. In der Aue 2 Häuser samt der Brücken. Mehr Schaden ist an den Orten ins Land hinunter geschehen. Es hat Häuser und Ställe/ verschlossene Kästen/ Wochen=betten/ Wiegen mit Kindern/ Menschen und Vieh/ auch einiger auf Schuppen und Ställen reitende geführet (S.295) gebracht/ die Wiesen uns Lust=gärten bey Grätz/ Gera und andern Orten mit Schlamm/ Sand und grossen Wacken verwüstet. In Dreßden ist die Fluth auch sehr hoch gestiegen/ und hat man sich in Nieder=Sachsen über die massen verwundert über die Menge der Materialien und auch toten Cörper/ die auf der Elbe geschwommen kommen. Zu Freyberg ersäuffte es die Halsbrücke/ ein kostbar berühmtes Berg=Gebäude; In Plauenthal 3 hohe Oefen; zur Schönheyde thäts auff 1000 Thl. Schaden an Hammer=Gebäuden; Auf dem Kreh=bahn führte es über 100 Centn. Eisen=stein weg/ thät viel Schaden an dem Schlemmischen Hammer=werck. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155131 | 1694-06-20 | Chemnitz
| flood extent & flood intensity | ![]() | |
* Anno 1694 den 20 Junii geschach die fast unvergleichliche Inundation, welche nach 4tägigem starcken Land=Regen an der Zwickauschen Mulda/ Elster/ Tzschopa/ Chemnitz/ auch an der Elbe grossen Schaden an Menschen/ Vieh und Gebäuden gethan. In der Nacht zwischen dem 13 und 14 Junii merckten etliche Bergleute aus der Sosa am Steinbach unter der Säu=schwemme an der Joh. Georgen=Städter Holtzung gelegen/ daß ein Regen und Donner kommen wolte/ da sie sich nun in ihre Kau salviren wollen/ sehen sie im Grunde nach Breiten=brunn einen grossen wie Schwefel stinckenden Dampff aufsteigen/ und hören einen schrecklichen Sturmwind aus der Erde ausbrechen/ mit grossem Krachen und Prasseln/ also daß er gantze Stücke der Erden mit allen darauff stehenden grossen Bäumen etliche Stuben hoch in die Lufft geführet/ und die Bäume mit den Gipffeln wieder zur Erde gestürtzet. 8 Tage darnach spürete man zum Eibenstock wiederumb eine grosse Erschütterung der Erden. Der grosse Felß zur Schwefel=hütte oder Neidhartsthal ist zerklöbet und stückweise eingefallen. Auf so erschüttertem Erdboden ist die grosse Fluth mit ungläublicher Geschwindigkeit gedachte Nacht vor dem 20 Junii gewallet kommen/ daß die Fuhrleute/ so mit Last=Wägen auf dem Lande gegen Zwickau gewesen/ alles müssen stehen lassen/ umb ihr Leben zu retten. Das Erdreich war alles locker und bebend/ und haben die Leute umb Kirchberg eine Meile hinter Schneeberg gemercket/ wie das Wasser häuffig aus der Erden heraus gewallet. In Schneeberg hat die Fluth auf 3000 Gülden Holtz samt der Helffte an Grund und Boden weggeführet/ und machte den Strom mitten durch den Holtz=anger/ wo er vor 120 Jahren gegangen/ rieß die kostbare Eiden=brücke gantz weg/ und that der Haupt=brücke zur Silber=strassen grossen Schaden. Das Haupt=Wassergebäude und Floß=Rechen unter der Schindlerischen Farb=Mühlen wurden gantz ruiniret/ wie auch das schöne Fluder zur Fürsten=Mühle. Keine einzige Brücke im gantzen Grunde ist stehen blieben/ und sonst an Strassen/ Wiesen/ Feldern und Häusern grosser Schaden geschehen. Etliche Bergwercke/ sonderlich das alte und tieffe Gebäude Catharinae Neufang/ neben den tieffen Stollen gantz ersäuffet worden. Zur Schlem stund das Wasser in der Kirchen 2 Ellen hoch/ und wuchs so hoch in der Pfarre/ daß niemand bleiben konte/ nahm auch ein Stück Kirch=Mauer mit. Auserhalb Zwickau hatte die aufgeschwollene Fluth sich mit einer unglaublichen Macht Holtzes an den grossen Rechen angesetzet/ und drohte die gantze Stadt zu ersäuffen/ (wie dann das Wasser 2 Ellen höher an dem Felsen/ als Anno 1448 geschehen/ gegangen/ auch eine Kirche angeschwemmet biß am Predigt=stuhl) aber nachdem gedachter starck befestigter Rechen wurde mit darauff loßgebrannten Stück=kugeln geöffnet/ brach die formidable Fluth mit 9000 Klafftern Holtz durch/ nahm die Paradieß= und Bier=brücke weg/ ruinirte 2 Rundele von der Stadt/ und ein gut Theil der Futter=mauer und Schloß=mühle. Von niedern Thore drung das Wasser in die Stadt/ daß man nicht mehr darinnen reiten konnte/ sondern muste auf Qvetschen fahren; auserhalb rasirte es alles/ was es an Gärten und Gebäuden bewältigen konte. In Kirchberg/ insgemein Cörperich genannt/ riß es 6 Häuser weg/ in Säubersdorff 4/ in Hartensdorff 5/ in Eibenstock 4/ in der Aue 2/ im lang Miltzner=Grunde eins/ zu Rubisch 9/ zu Borckersdorff eins/ auch steinerne Gebäude; Zu Chemnitz thät es gewaltsamen grossen Schaden/ verschlämmte die Stadt=Gräben/ und rieß ein Stück Stadt=mauer nieder/ also daß die Stadt auch in äuserster Gefahr gestanden/ und den Schaden mit viel 1000 Thalern nicht ersetzen kan. In Colditz hat es 2 Häuser samt der steinern Brücke weggerissen. In der Aue 2 Häuser samt der Brücken. Mehr Schaden ist an den Orten ins Land hinunter geschehen. Es hat Häuser und Ställe/ verschlossene Kästen/ Wochen=betten/ Wiegen mit Kindern/ Menschen und Vieh/ auch einiger auf Schuppen und Ställen reitende geführet (S.295) gebracht/ die Wiesen uns Lust=gärten bey Grätz/ Gera und andern Orten mit Schlamm/ Sand und grossen Wacken verwüstet. In Dreßden ist die Fluth auch sehr hoch gestiegen/ und hat man sich in Nieder=Sachsen über die massen verwundert über die Menge der Materialien und auch toten Cörper/ die auf der Elbe geschwommen kommen. Zu Freyberg ersäuffte es die Halsbrücke/ ein kostbar berühmtes Berg=Gebäude; In Plauenthal 3 hohe Oefen; zur Schönheyde thäts auff 1000 Thl. Schaden an Hammer=Gebäuden; Auf dem Kreh=bahn führte es über 100 Centn. Eisen=stein weg/ thät viel Schaden an dem Schlemmischen Hammer=werck. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155138 | 1694-06-20 | Schneeberg (Erzgebirge)
| flood extent & flood intensity | ![]() | |
* Anno 1694 den 20 Junii geschach die fast unvergleichliche Inundation, welche nach 4tägigem starcken Land=Regen an der Zwickauschen Mulda/ Elster/ Tzschopa/ Chemnitz/ auch an der Elbe grossen Schaden an Menschen/ Vieh und Gebäuden gethan. In der Nacht zwischen dem 13 und 14 Junii merckten etliche Bergleute aus der Sosa am Steinbach unter der Säu=schwemme an der Joh. Georgen=Städter Holtzung gelegen/ daß ein Regen und Donner kommen wolte/ da sie sich nun in ihre Kau salviren wollen/ sehen sie im Grunde nach Breiten=brunn einen grossen wie Schwefel stinckenden Dampff aufsteigen/ und hören einen schrecklichen Sturmwind aus der Erde ausbrechen/ mit grossem Krachen und Prasseln/ also daß er gantze Stücke der Erden mit allen darauff stehenden grossen Bäumen etliche Stuben hoch in die Lufft geführet/ und die Bäume mit den Gipffeln wieder zur Erde gestürtzet. 8 Tage darnach spürete man zum Eibenstock wiederumb eine grosse Erschütterung der Erden. Der grosse Felß zur Schwefel=hütte oder Neidhartsthal ist zerklöbet und stückweise eingefallen. Auf so erschüttertem Erdboden ist die grosse Fluth mit ungläublicher Geschwindigkeit gedachte Nacht vor dem 20 Junii gewallet kommen/ daß die Fuhrleute/ so mit Last=Wägen auf dem Lande gegen Zwickau gewesen/ alles müssen stehen lassen/ umb ihr Leben zu retten. Das Erdreich war alles locker und bebend/ und haben die Leute umb Kirchberg eine Meile hinter Schneeberg gemercket/ wie das Wasser häuffig aus der Erden heraus gewallet. In Schneeberg hat die Fluth auf 3000 Gülden Holtz samt der Helffte an Grund und Boden weggeführet/ und machte den Strom mitten durch den Holtz=anger/ wo er vor 120 Jahren gegangen/ rieß die kostbare Eiden=brücke gantz weg/ und that der Haupt=brücke zur Silber=strassen grossen Schaden. Das Haupt=Wassergebäude und Floß=Rechen unter der Schindlerischen Farb=Mühlen wurden gantz ruiniret/ wie auch das schöne Fluder zur Fürsten=Mühle. Keine einzige Brücke im gantzen Grunde ist stehen blieben/ und sonst an Strassen/ Wiesen/ Feldern und Häusern grosser Schaden geschehen. Etliche Bergwercke/ sonderlich das alte und tieffe Gebäude Catharinae Neufang/ neben den tieffen Stollen gantz ersäuffet worden. Zur Schlem stund das Wasser in der Kirchen 2 Ellen hoch/ und wuchs so hoch in der Pfarre/ daß niemand bleiben konte/ nahm auch ein Stück Kirch=Mauer mit. Auserhalb Zwickau hatte die aufgeschwollene Fluth sich mit einer unglaublichen Macht Holtzes an den grossen Rechen angesetzet/ und drohte die gantze Stadt zu ersäuffen/ (wie dann das Wasser 2 Ellen höher an dem Felsen/ als Anno 1448 geschehen/ gegangen/ auch eine Kirche angeschwemmet biß am Predigt=stuhl) aber nachdem gedachter starck befestigter Rechen wurde mit darauff loßgebrannten Stück=kugeln geöffnet/ brach die formidable Fluth mit 9000 Klafftern Holtz durch/ nahm die Paradieß= und Bier=brücke weg/ ruinirte 2 Rundele von der Stadt/ und ein gut Theil der Futter=mauer und Schloß=mühle. Von niedern Thore drung das Wasser in die Stadt/ daß man nicht mehr darinnen reiten konnte/ sondern muste auf Qvetschen fahren; auserhalb rasirte es alles/ was es an Gärten und Gebäuden bewältigen konte. In Kirchberg/ insgemein Cörperich genannt/ riß es 6 Häuser weg/ in Säubersdorff 4/ in Hartensdorff 5/ in Eibenstock 4/ in der Aue 2/ im lang Miltzner=Grunde eins/ zu Rubisch 9/ zu Borckersdorff eins/ auch steinerne Gebäude; Zu Chemnitz thät es gewaltsamen grossen Schaden/ verschlämmte die Stadt=Gräben/ und rieß ein Stück Stadt=mauer nieder/ also daß die Stadt auch in äuserster Gefahr gestanden/ und den Schaden mit viel 1000 Thalern nicht ersetzen kan. In Colditz hat es 2 Häuser samt der steinern Brücke weggerissen. In der Aue 2 Häuser samt der Brücken. Mehr Schaden ist an den Orten ins Land hinunter geschehen. Es hat Häuser und Ställe/ verschlossene Kästen/ Wochen=betten/ Wiegen mit Kindern/ Menschen und Vieh/ auch einiger auf Schuppen und Ställen reitende geführet (S.295) gebracht/ die Wiesen uns Lust=gärten bey Grätz/ Gera und andern Orten mit Schlamm/ Sand und grossen Wacken verwüstet. In Dreßden ist die Fluth auch sehr hoch gestiegen/ und hat man sich in Nieder=Sachsen über die massen verwundert über die Menge der Materialien und auch toten Cörper/ die auf der Elbe geschwommen kommen. Zu Freyberg ersäuffte es die Halsbrücke/ ein kostbar berühmtes Berg=Gebäude; In Plauenthal 3 hohe Oefen; zur Schönheyde thäts auff 1000 Thl. Schaden an Hammer=Gebäuden; Auf dem Kreh=bahn führte es über 100 Centn. Eisen=stein weg/ thät viel Schaden an dem Schlemmischen Hammer=werck. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155136 | 1694-06-20 | Mulde
| flood extent & flood intensity | ![]() | |
* Anno 1694 den 20 Junii geschach die fast unvergleichliche Inundation, welche nach 4tägigem starcken Land=Regen an der Zwickauschen Mulda/ Elster/ Tzschopa/ Chemnitz/ auch an der Elbe grossen Schaden an Menschen/ Vieh und Gebäuden gethan. In der Nacht zwischen dem 13 und 14 Junii merckten etliche Bergleute aus der Sosa am Steinbach unter der Säu=schwemme an der Joh. Georgen=Städter Holtzung gelegen/ daß ein Regen und Donner kommen wolte/ da sie sich nun in ihre Kau salviren wollen/ sehen sie im Grunde nach Breiten=brunn einen grossen wie Schwefel stinckenden Dampff aufsteigen/ und hören einen schrecklichen Sturmwind aus der Erde ausbrechen/ mit grossem Krachen und Prasseln/ also daß er gantze Stücke der Erden mit allen darauff stehenden grossen Bäumen etliche Stuben hoch in die Lufft geführet/ und die Bäume mit den Gipffeln wieder zur Erde gestürtzet. 8 Tage darnach spürete man zum Eibenstock wiederumb eine grosse Erschütterung der Erden. Der grosse Felß zur Schwefel=hütte oder Neidhartsthal ist zerklöbet und stückweise eingefallen. Auf so erschüttertem Erdboden ist die grosse Fluth mit ungläublicher Geschwindigkeit gedachte Nacht vor dem 20 Junii gewallet kommen/ daß die Fuhrleute/ so mit Last=Wägen auf dem Lande gegen Zwickau gewesen/ alles müssen stehen lassen/ umb ihr Leben zu retten. Das Erdreich war alles locker und bebend/ und haben die Leute umb Kirchberg eine Meile hinter Schneeberg gemercket/ wie das Wasser häuffig aus der Erden heraus gewallet. In Schneeberg hat die Fluth auf 3000 Gülden Holtz samt der Helffte an Grund und Boden weggeführet/ und machte den Strom mitten durch den Holtz=anger/ wo er vor 120 Jahren gegangen/ rieß die kostbare Eiden=brücke gantz weg/ und that der Haupt=brücke zur Silber=strassen grossen Schaden. Das Haupt=Wassergebäude und Floß=Rechen unter der Schindlerischen Farb=Mühlen wurden gantz ruiniret/ wie auch das schöne Fluder zur Fürsten=Mühle. Keine einzige Brücke im gantzen Grunde ist stehen blieben/ und sonst an Strassen/ Wiesen/ Feldern und Häusern grosser Schaden geschehen. Etliche Bergwercke/ sonderlich das alte und tieffe Gebäude Catharinae Neufang/ neben den tieffen Stollen gantz ersäuffet worden. Zur Schlem stund das Wasser in der Kirchen 2 Ellen hoch/ und wuchs so hoch in der Pfarre/ daß niemand bleiben konte/ nahm auch ein Stück Kirch=Mauer mit. Auserhalb Zwickau hatte die aufgeschwollene Fluth sich mit einer unglaublichen Macht Holtzes an den grossen Rechen angesetzet/ und drohte die gantze Stadt zu ersäuffen/ (wie dann das Wasser 2 Ellen höher an dem Felsen/ als Anno 1448 geschehen/ gegangen/ auch eine Kirche angeschwemmet biß am Predigt=stuhl) aber nachdem gedachter starck befestigter Rechen wurde mit darauff loßgebrannten Stück=kugeln geöffnet/ brach die formidable Fluth mit 9000 Klafftern Holtz durch/ nahm die Paradieß= und Bier=brücke weg/ ruinirte 2 Rundele von der Stadt/ und ein gut Theil der Futter=mauer und Schloß=mühle. Von niedern Thore drung das Wasser in die Stadt/ daß man nicht mehr darinnen reiten konnte/ sondern muste auf Qvetschen fahren; auserhalb rasirte es alles/ was es an Gärten und Gebäuden bewältigen konte. In Kirchberg/ insgemein Cörperich genannt/ riß es 6 Häuser weg/ in Säubersdorff 4/ in Hartensdorff 5/ in Eibenstock 4/ in der Aue 2/ im lang Miltzner=Grunde eins/ zu Rubisch 9/ zu Borckersdorff eins/ auch steinerne Gebäude; Zu Chemnitz thät es gewaltsamen grossen Schaden/ verschlämmte die Stadt=Gräben/ und rieß ein Stück Stadt=mauer nieder/ also daß die Stadt auch in äuserster Gefahr gestanden/ und den Schaden mit viel 1000 Thalern nicht ersetzen kan. In Colditz hat es 2 Häuser samt der steinern Brücke weggerissen. In der Aue 2 Häuser samt der Brücken. Mehr Schaden ist an den Orten ins Land hinunter geschehen. Es hat Häuser und Ställe/ verschlossene Kästen/ Wochen=betten/ Wiegen mit Kindern/ Menschen und Vieh/ auch einiger auf Schuppen und Ställen reitende geführet (S.295) gebracht/ die Wiesen uns Lust=gärten bey Grätz/ Gera und andern Orten mit Schlamm/ Sand und grossen Wacken verwüstet. In Dreßden ist die Fluth auch sehr hoch gestiegen/ und hat man sich in Nieder=Sachsen über die massen verwundert über die Menge der Materialien und auch toten Cörper/ die auf der Elbe geschwommen kommen. Zu Freyberg ersäuffte es die Halsbrücke/ ein kostbar berühmtes Berg=Gebäude; In Plauenthal 3 hohe Oefen; zur Schönheyde thäts auff 1000 Thl. Schaden an Hammer=Gebäuden; Auf dem Kreh=bahn führte es über 100 Centn. Eisen=stein weg/ thät viel Schaden an dem Schlemmischen Hammer=werck. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155135 | 1694-06-20 | Elbe
| flood extent & flood intensity | ![]() | |
* Anno 1694 den 20 Junii geschach die fast unvergleichliche Inundation, welche nach 4tägigem starcken Land=Regen an der Zwickauschen Mulda/ Elster/ Tzschopa/ Chemnitz/ auch an der Elbe grossen Schaden an Menschen/ Vieh und Gebäuden gethan. In der Nacht zwischen dem 13 und 14 Junii merckten etliche Bergleute aus der Sosa am Steinbach unter der Säu=schwemme an der Joh. Georgen=Städter Holtzung gelegen/ daß ein Regen und Donner kommen wolte/ da sie sich nun in ihre Kau salviren wollen/ sehen sie im Grunde nach Breiten=brunn einen grossen wie Schwefel stinckenden Dampff aufsteigen/ und hören einen schrecklichen Sturmwind aus der Erde ausbrechen/ mit grossem Krachen und Prasseln/ also daß er gantze Stücke der Erden mit allen darauff stehenden grossen Bäumen etliche Stuben hoch in die Lufft geführet/ und die Bäume mit den Gipffeln wieder zur Erde gestürtzet. 8 Tage darnach spürete man zum Eibenstock wiederumb eine grosse Erschütterung der Erden. Der grosse Felß zur Schwefel=hütte oder Neidhartsthal ist zerklöbet und stückweise eingefallen. Auf so erschüttertem Erdboden ist die grosse Fluth mit ungläublicher Geschwindigkeit gedachte Nacht vor dem 20 Junii gewallet kommen/ daß die Fuhrleute/ so mit Last=Wägen auf dem Lande gegen Zwickau gewesen/ alles müssen stehen lassen/ umb ihr Leben zu retten. Das Erdreich war alles locker und bebend/ und haben die Leute umb Kirchberg eine Meile hinter Schneeberg gemercket/ wie das Wasser häuffig aus der Erden heraus gewallet. In Schneeberg hat die Fluth auf 3000 Gülden Holtz samt der Helffte an Grund und Boden weggeführet/ und machte den Strom mitten durch den Holtz=anger/ wo er vor 120 Jahren gegangen/ rieß die kostbare Eiden=brücke gantz weg/ und that der Haupt=brücke zur Silber=strassen grossen Schaden. Das Haupt=Wassergebäude und Floß=Rechen unter der Schindlerischen Farb=Mühlen wurden gantz ruiniret/ wie auch das schöne Fluder zur Fürsten=Mühle. Keine einzige Brücke im gantzen Grunde ist stehen blieben/ und sonst an Strassen/ Wiesen/ Feldern und Häusern grosser Schaden geschehen. Etliche Bergwercke/ sonderlich das alte und tieffe Gebäude Catharinae Neufang/ neben den tieffen Stollen gantz ersäuffet worden. Zur Schlem stund das Wasser in der Kirchen 2 Ellen hoch/ und wuchs so hoch in der Pfarre/ daß niemand bleiben konte/ nahm auch ein Stück Kirch=Mauer mit. Auserhalb Zwickau hatte die aufgeschwollene Fluth sich mit einer unglaublichen Macht Holtzes an den grossen Rechen angesetzet/ und drohte die gantze Stadt zu ersäuffen/ (wie dann das Wasser 2 Ellen höher an dem Felsen/ als Anno 1448 geschehen/ gegangen/ auch eine Kirche angeschwemmet biß am Predigt=stuhl) aber nachdem gedachter starck befestigter Rechen wurde mit darauff loßgebrannten Stück=kugeln geöffnet/ brach die formidable Fluth mit 9000 Klafftern Holtz durch/ nahm die Paradieß= und Bier=brücke weg/ ruinirte 2 Rundele von der Stadt/ und ein gut Theil der Futter=mauer und Schloß=mühle. Von niedern Thore drung das Wasser in die Stadt/ daß man nicht mehr darinnen reiten konnte/ sondern muste auf Qvetschen fahren; auserhalb rasirte es alles/ was es an Gärten und Gebäuden bewältigen konte. In Kirchberg/ insgemein Cörperich genannt/ riß es 6 Häuser weg/ in Säubersdorff 4/ in Hartensdorff 5/ in Eibenstock 4/ in der Aue 2/ im lang Miltzner=Grunde eins/ zu Rubisch 9/ zu Borckersdorff eins/ auch steinerne Gebäude; Zu Chemnitz thät es gewaltsamen grossen Schaden/ verschlämmte die Stadt=Gräben/ und rieß ein Stück Stadt=mauer nieder/ also daß die Stadt auch in äuserster Gefahr gestanden/ und den Schaden mit viel 1000 Thalern nicht ersetzen kan. In Colditz hat es 2 Häuser samt der steinern Brücke weggerissen. In der Aue 2 Häuser samt der Brücken. Mehr Schaden ist an den Orten ins Land hinunter geschehen. Es hat Häuser und Ställe/ verschlossene Kästen/ Wochen=betten/ Wiegen mit Kindern/ Menschen und Vieh/ auch einiger auf Schuppen und Ställen reitende geführet (S.295) gebracht/ die Wiesen uns Lust=gärten bey Grätz/ Gera und andern Orten mit Schlamm/ Sand und grossen Wacken verwüstet. In Dreßden ist die Fluth auch sehr hoch gestiegen/ und hat man sich in Nieder=Sachsen über die massen verwundert über die Menge der Materialien und auch toten Cörper/ die auf der Elbe geschwommen kommen. Zu Freyberg ersäuffte es die Halsbrücke/ ein kostbar berühmtes Berg=Gebäude; In Plauenthal 3 hohe Oefen; zur Schönheyde thäts auff 1000 Thl. Schaden an Hammer=Gebäuden; Auf dem Kreh=bahn führte es über 100 Centn. Eisen=stein weg/ thät viel Schaden an dem Schlemmischen Hammer=werck. * Lehmann, Christian (1699): Christian Lehmanns Sen. weiland Pastoris zu Scheibenberg Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge/ : Darinnen Eine außführliche Beschreibung dieser gantzen gebirgischen und angräntzenden Gegend/ Nach ihrem Lager/ Gestalt/ Bergen/ Thälern ... enthalten / Weiland von dem seel. Autore ... zusammen getragen ... Nun aber Mit schönen Kupfern ... gezieret/ und ... aufgethan von dessen Hinterlassenen Erben
Hisklid 2
| 155132 | 1694-06-20 | Plauen
| flood extent & flood intensity | ![]() |