ID | Period | Position | Coding | License | ||
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91960 | 1607-09-16 | Stadt Annaberg-Buchholz
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* Es fing schon im 1770sten Jahr an, teuer zu werden im Herbst, da alles Getreide, sowohl im Niederland als auch in Böhmen und allen Ländern schlecht geraten, und der alte Vorrat keine Dauer und Nachdruck hielt. So fiel auch zugleich alle Nahrung und Handlung, alles Gewerbe, Fabriquen, auch alle Professiones und Handwerk, daß sowohl Meister und Gesellen nichts zu tun und zu arbeiten hatten und sich nunmehr zum betteln anschickten. Und wurde großer Anlauf in Städten und auf dem Lande. Es waren nicht allein unsere Landeskinder und Meister, sondern aus der ganzen Welt, weil nichts zu tun, und alle Meister müßig gingen. Also mußten die Burschen sich des Fechtens bedienen. Es gab brave Burschen, die sich schämten, und war nicht zu ändern und traf die geschenkten Handwerker, die [Innungs-] Laden am meisten. Und stund ein Gesell noch in Arbeit, so mußte er auch fort; umb der Fremden willen kunnte ers nicht verdienen. Bei unsern Posamentierern war es auf einmal aus, fingen an, sachte zu versetzen, zu verkaufen, und hatten das Vertrauen, es würd besser werden; aber leider, sie funden sich ins Künftige noch mehr betrogen, denn es wurde von Tage je länger je schlimmer. Die Victualien fingen an, alle Tage zu steigen benebst dem lieben Brote, so schon von 4 bis 5 gr. stieg. Nun ging mit Gott das Neujahr 1771 mit Kälte, Frost und Wehklagen, nebst Hungersnot an, weil alles müßig und nirgends eine Meß in Waren was täte. Erbsen ein Mäßel 1 gr. 6 Pfg., 1 Pfund Hafergrütze 18 Pfg. Und die Böhmischen durften auch nichts mehr raus bringen und wurde die ganze Grenze mit kaiserlichen Soldaten besetzt, daß gar nichts nach Sachsen gehen sollte. Der Hafer galt der Scheffel 2 fl. 8, 10, 12 gr., auf der Straße in Wirtshäusern bei uns die Kanne Bier 8 Pfg., und waren nur drei Keller offen. Stroh und Heu wurde sehr teuer; 1 Schütte Stroh 3 gr. 1 Ztr. Heu 1 fl. 6 gr. Wir hatten auch einen harten Winter mit Schnee, der bis nach Ostern dauerte. Das Rüböl ein Viertel 10 Pfg. Die Erdäpfel waren zur rechten Zeit gar mit essen, und wußten die Leute keinen Samen auf die Felder. Desgleichen gings mit Korn und Hafer, war sehr teuer und sparsam zu haben, wenn auch einer gleich Geld hatte. Denn die Aussaat kam so lange spät naus wegen der Schneewitterung. Zu Ostern waren schlechte Feiertage; von grünen Gärten, Wiesen war gar nichts; es konnte wegen der Kälte nichts wachsen, auch des Schnee halber, und kam alles sehr spät. Kein Hühnerei war nicht. Die Leute konnten keine Henne erhalten wegen des lieben Brotes und Hafers wegen.Im April kamen schon Donnerwetter mit Sonnenschein und gewaltigem Hagel und Regen und schlugen meistenteils ein, aber Gott hat doch die Stadt, Gott sei Dank verschont. Aber aufm Lande hat es viel Häuser, Güter, Vieh, auch Scheunen weggebrannt und eingeschlagen. Und wenn es einen Guß oder Regen tat, so war es sogleich, als wenn ein Wolkenbruch niederginge, daß das Wasser gleich als Bäche floß und über Felder, Gärten als ein Strom ging und wohl 1/4 Joch herum stand.Sobald es anfing, so lagen die Schloßen hoch, und wo ein Fahrweg war, den konnte man nicht sehen wie tief das Wasser stand, bis es sich verlief. Und das dauerte beständig fort. Die Obstbäume hatten gewaltige Knospen und Blüten. Da sie aber in schönstem Flor stunden, kamen Schloßen und die starken Güsse - keine Regen konnte mans nennen - da ging alles zu Schaden. Gurken wenig oder gar keine; von Freiberg brachten sie in Körben Salatköpfe. Nun soll sich die Ernte anfangen, welches auch geschah; aber man merkte sogleich, daß es wenig geben würde. Es geschah auch, daß gar keine Körner innen waren; wenn gedroschen wurde 1 Schock, waren sie zufrieden, wenn sie 3/4 droschen. Die Hoffnung war stark darauf gesetzt, denn der Landmann war ausgezehrt. Es war nichts zu machen. Das Korn war meistens wie schwarzer Kümmel, und wenn es wohl viel gewesen, hätten sie es nicht einmal gedroschen, es kam bei manchen nicht der Drescherlohn heraus, und wurde sehr schlechtes Brot daraus. Im Niederland war eben die gleiche Not, da sie im Niederland andere Jahre 3, 4, auch wohl 5 halbe, itz aber anderhalben Scheffel gedroschen. Und in Böhmen war dergleichen Klage. Und wo auch schon alter Vorrat war, schlug es mit Gewalt auf und kam 20 Thlr. der Scheffel und ein Brot 8 gr.; war auch vielmal keines zu bekommen, wenngleich die Leute das Geld zusammen gemardert hatten; ja es wäre noch ärger geworden. Da taten sich Leute vor und fuhren hinunter nach Burkersdorf noch näher heraus vor Chemnitz und brachten Brot schockweise ins Dorf. Da gingen denn nun viel aus der Stadt und holten es ab, da ersparten sie 1 gr. 15 Pfg. wie es war, denn es tat sich auch nicht ein hiesiger Bäcker hervor, daß er hätte können 1 Scheffel bar bezahlen. Der Umstand daher war, wer Geld hatte, bekam Korn; Korn war schon zu haben. Es kamen 200 Scheffel Korn von Leipzig hier an; stunden auf dem Markt. Ließ sich kein hiesiger Bäcker sehen. Bürger kauften welches. Und da fuhren sie es nach Cunersdorf über Rückerswalde, und das war abends. Den anderen Tag früh holten sie es gleich, die Müller, nach Crottendorf, Sehma, Neudorf. In 2 Stunden war alles verkauft. Wenn Geld gewesen wäre, sie wollten Mehreres bringen; aber es war kein Geld. Zwei Bäcker, Hetzel mit Namen, holten selber Brot und verkauften es. Es wurde auch Brot am Warmbader Weg verkauft, die Leute holten es ab. Auch wurde vom E. E. Rath anbefohlen, daß die Landbäcker Mittwochs und Sonnabends hereinkämen; die hiesigen Bäcker wurden gar nicht gehört. Sie hatten vielmal Brot gebacken, das kein Hund gefressen, auch die Menschen krank davon würden; sind auch mit Geld zu vielen Malen recht hart gestraft worden. Und wenn es auf die hiesigen Bäcker wäre angekommen, wäre längst ein Brot 12 bis 13 gr. gestiegen. Da sahe man der Bäcker ihren Reichtum, daß kein Geld bei ihnen war. Sie buken viel Haferbrot, der Scheffel 4 fl., Kuchen buken sie noch, weil die Butter heuer Kaufs 1 Kanne 7 gr. 6 Pfg. war. 6-Pfg.-Brot anstatt 3-Pfg.-Brot, desgl. Zöpfchen auch 6 Pfg., aber es war, daß Gott erbarm. Keine Pflaumen wurden nicht herein gelassen, aber vor den Toren und in Buchholz hatten sie etliche Wagen, und wurden doch von Leuten welche reingeholt. Eine einzige Herde Schweine war hier, haben aber nicht eins davon verkauft, denn es war kein Futter; die armen Leut hätten die Erdäpfel lieber gegessen, wenns gewesen wäre. Und kein Branntwein wurde auch nicht gebrannt. Nicht ein Bürger hat ein Schwein geschlachtet. Wer nur Brot gehabt hätte! Im Kuttelhof, wenn geschlachtet wurde, haben sich die armen Leute geschlagen zum Blutwurstbacken. Sie sagten, daß ihre größte Guttat sei, sie kriegten was Warmes für ihre Kinder in den Magen. Die Soldaten desertierten, aber sie bekamen es gut, sie kriegten des Tages 2 Pfund Brot und die halbe Löhnung. Es kam zu 2 Pfund Brot 1 Tag 10 Pfg. Geld als die halbe Löhnung. Der Soldat hats besser, als mancher Bürger, denn der Bürger wußte manchen Tag nicht ein halb Pfund Brot mit seinen KIndern. Gänse waren zwei Triebe hier, 1 Paar 16 gr. Wer kein Feld hatte, konnte des Futters halber keine kaufen. Eine fette Gans gewürgt 1 rl 4 gr., und waren nur etliche von Bauersleuten hergebracht. Wo in einer Wirtschaft zuweilen 24 Tonnen Kraut eingeschnitten wurden, konnten sie keine halbe Tonne einschneiden, und wo 70 - 80 Scheffel erbaut wurden, waren sie zufrieden, wenn sie nur 6 bis 8 Scheffel hatten. Und muß auch wieder Samen sein. Da hatte nun das Gesind nichts und konnte viel weniger was verkauft werden. Da nun heuer ausgesäet war, mußte auch mancher Bauer 6, 8, 9, 10 gr. Brot wöchentlich haben und kaufen. Da konnte man leichter erachten, wie die Leut mit Hungermahle um das Ihrige kamen. und hofften auf ein gut Jahr, war aber vergebens, ja, wenn die Leute, da es teuer war, hätten was verkaufen können! Da es so viel Geld kostete, war es aber vergebens, wenn sie es nur erreichen wollten. Daher kam der große Geldmangel, daß es hieß: "Es ist kein Geld." Von Stadtleuten wurde gar nichts gekauft, denn alles Gewerbe lag tot; aber der Landmann, der brachte noch Geld herein, denn es galt dem Bauersmann alles dreifach und mehr. Der Bauer war itzund Bürger. N.B.: Denn es wurde alles von Bürgern aufs Land verkauft an Wäsche, Kleidung, zum Betten. Sie gaben kein Geld dafür, sondern nur Erdäpfel, den Scheffel zu 2 Thlr. Sie gingen vornehmer als Bürgersweiber und - Töchter, und wenn sie in der Stadt was kauften, gaben sie nur das Gewehr-Geld. Was war zu tun? Aller Handel lag, die Leute mußtens geben. Was wollte der Handels- und Handwerksmann machen, wenn er Geld sah? Die Arbeit konnte er nicht fressen, er mußte umsonst arbeiten. Da hieß es "was will zuletzt werden?" In diesem Jahre regierte Titl. Herr [Accis] Inspect. und Bürgermeister Johann Christof Wex und Herr Doctor Hübner als Stadtrichter und hatten großen Anlauf von Armut und gaben sich viel Mühe unverdrossen. Von Flachs wäre was geraten - aber da ihn die Leute gerauft und aufs Feld gebreitet, so ist er teils weggeschwemmt und von starken Winden in die Sträucher und auf die höchsten Bäume geführt worden, denn wenn die Leute früh aufs Feld gingen, auf die Erde durften sie nicht sehen, sondern in die Höhe. Manchen Tag hatten weder Kinder noch er einen Bissen Brot, nun kam das teuere Jahr, das traf aber noch härter, als es sonst war. Endlich zu seinem eigenen Schaden fällt er aufs Geldmachen. Bringts mit schlechten Kosten als Gulden, Taler, Dukaten, und passierte in Ausgabe, war nichts auszusetzen. Er hatte neun Wochen in Preßnitz beim Wirt im Rössel gearbeitet, und da er wieder raus kommt, gibt er 2 rl. beim Bäcker aus. Da wurde es verraten und er sogleich eingezogen. Gestunde alles in Güte, daß Armut ihn dazu gebracht.Das Getreide als Korn, was von Meißen abgeholt worden, kam aus Rußland, und hats uns Ihre Kaiserliche Majestät auf Ansuchen vor Geld nach Sachsen aufm Wasser zukommen lassen. Es kam über Magdeburg auf der Elbe nach Dresden und Meißen. Darunter war der Scheffel 6 fl., auch 6 fl. - 8 gr. Ja, aber das Fuhrlohn bei der teueren Fütterung! Doch späzte es sehr viel ein. Es war im November. Man sagt, daß es nach dem neuen Jahre wieder geschehen sollte, denn es waren viel tausend Scheffel. Es war schön pelziges Korn und gab reichlich Mehl. Es ist von den Müllern und hiesigen Bäckern gelobet worden. Sachsen wird sichs auch nicht vorgestellt haben, von einer so weiten Provinz Korn zu erhalten und zu erbitten umb Geld. War Gottlob sehr gut. Nun erzählen sich auch alte Bauern, das Jahr wäre ein Wolfsjahr gewesen, es geschähe alle 100 Jahre einmal, denn der Wolf ließe nichts aufkommen. Mir ist nichts davon bekannt, hab auch nichts davon gelesen noch gehört. Vierzehn Tage vor Michaelis kam ein Allergnädigster Befehl und bei sehr hoher Strafe, weil Gott die Heuernte so gesegnet, durchaus keines außer Land zu lassen, noch zu verkaufen. So viel konnte man schon einsehen, daß in ganz Böhmen wenig und gar keines gewachsen war. Da meinte mancher, er wollte sich viel profitieren; wäre auch geschehen, denn es waren schon viele fremde Officiers außer Lands, hatten auch Geld drauf geben. Aber der Befehl hob alles auf. Der Zentner wäre gewiß einen Louisdor höher bezahlt worden, also war es besser vor Pferde und Rindvieh, weil gar kein Hafer war. Im Frühjahr hatten sich Dorfrichter durch das Geld blenden lassen, nahmen von Officiers Geld drauf, den Scheffel vor 2 rl. zu liefern. Ja, da die Ernte vorbei und kein Hafer in Garben war, da war Wehklagen. Die Officiers hielten sich an ihren Accord und wollten nicht ihr Geld zurück, sondern den Hafer in natura. Da half auch kein Bitten, die Officierer legten Execution ein als Reiter, und mußten Essen und Trinken schaffen. Das ging alle Tage und dauerte sehr lange bis vor und nach Weihnachten, und hat sich mancher Richter rechten Block übern Hals gezogen, denn die Richter haben wieder Geld den Bauern drauf geben. Das war Elend, das sie sich selber zugezogen. So gehts, wer mit Gewalt sucht, reich zu werden. In diesem Jahr hatten wir auch einen sehr großen und wichtigen, auch gefährlichen Hauptbau an unserm großen Kirchturm und hat schon vor 5, 6 Jahren gemacht sollen werden; der Geldmangel hat es immer verhindert. * Harms zum Spreckel, H. (Hrsg.) (1927): Des Kupferschmiedemeisters Ludwig Kleinhempel Hauschronik. Im Anhang: Die große Teuerung zu Annaberg im Jahre 1771.
Nach den Originalen des Annaberger Ratsarchivs herausgegeben von Dr. Harms zum Spreckel, Medizinalrat.- Annaberg
Hisklid 2
| 11201 | 1771-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| freezing temperatures | ![]() | |
37224 | 1504-09 | Stadt Annaberg-Buchholz
| death | ![]() | ||
* War ein warmer Sommer, in welchen alles wohl erwachsen. Die Pest aber regirte hier zwar allmählig, an andern Orten aber desto grausamer, also daß in der Nachtbarschaft besonders in Königreich Böhmen, 2360 Menschen gestorben. Die Schull allhier ziemlich verwüstet. * Hasper, Friedrich Wilhelm Ludwig (1812): Chronicon Annabergense.
Hisklid 2
| 50321 | 1521-06 | Stadt Annaberg-Buchholz
| plants & harvest quality | ![]() | |
* Diß Jahr ist ein warmer Winter [1506/07] gewesen, daß es auch biß Weyhenachten nicht einen Reif, geleget, viel weniger geschneiet: Aber ein sehr kalter Sommer darauff gefolget, daher auch das Korn in den nachfolgenden meistentheils verdorben. * Hasper, Friedrich Wilhelm Ludwig (1812): Chronicon Annabergense.
Hisklid 2
| 37846 | 1507-06 | Stadt Annaberg-Buchholz
| rye & harvest quantity | ![]() | |
93909 | 1613-11-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| thunderstorm | ![]() | ||
96541 | 1622-01-25 | Stadt Annaberg-Buchholz
| rainbow | ![]() | ||
96367 | 1621-06-25 | Stadt Annaberg-Buchholz
| thunderstorm | ![]() | ||
* Wie dann bihero etliche Jahr das liebe Getraidig abgeschlagen und wohlfeiler worden: Alß ist auch dieses Jahrs dasselbe (Gott Lob] allhier um Johanne, der Schöffel Weitz pro 1 Thl., das Strich Korn pro 16 gl. und hat 1 gl. Brott 6 Pfund 15 Loth gewogen, der Haber pro 8 gl., öfentlich verkaufft: Auch die Haußspeisen auß Böhmen ringes Kauffs bracht worden: Welches aber das Dienstgesinde und Taglöhner sicher und seltzsam gemachet, darüber die Hausväter höchlich klagen müßen. Ja es sind auch die armen Betler so äckel worden, daß sie auch die Stücklein Brott zunehmen verwegert haben. * Hasper, Friedrich Wilhelm Ludwig (1812): Chronicon Annabergense.
Hisklid 2
| 139612 | 1658-06-24 | Stadt Annaberg-Buchholz
| price & kind of goods & grain | ![]() | |
* Den 31. Augustius, an Sonnabend nach Mittag gegen den Abend, hat es so stark geschneiet, daß alles ist weiß gewesen auf dem Feld und das Getreid unter dem Schnee gelegen. Aber des Nachts ist es weggetauet und darnach wieder wärmer worden, daß man hat darauf einernten können. * Harms zum Spreckel, H. (Hrsg.) (1927): Des Kupferschmiedemeisters Ludwig Kleinhempel Hauschronik. Im Anhang: Die große Teuerung zu Annaberg im Jahre 1771.
Nach den Originalen des Annaberger Ratsarchivs herausgegeben von Dr. Harms zum Spreckel, Medizinalrat.- Annaberg
Hisklid 2
| 143025 | 1667-09-09 | Stadt Annaberg-Buchholz
| thawing | ![]() | |
94112 | 1614-03-25 | Stadt Annaberg-Buchholz
| halo | ![]() | ||
* Uff fürgehenden kalten Winter ist in diesem Jahre eine gewaltige Hitze und Dürre erfolget, also daß es von Pfingsten biß Martini nicht geregnet: Dannenhero das Graß gantz und gar verdorret, die Waßer außgetrocknet, sehr grose Noth umbs Meel gewesen: Und weil alles Sommergetraid umbgeschlagen, viel Leute das Korn nur kochen müßen, sich zu erhalten: Das Wild im Gehöltze ist domahls wegen so großer Dürre sehr umbgefallen und verschmachtet. Es haben sich auch die Wälde entzündet: Das Futter ist auch seltzsam worden, und hat man ein Fuder Hew umb 30 auch 50 fl., ein Schock Stroh umb 60 gl. zahlen müssen. Uff diese grose Dürre, Hunger, und domahls folgendes Erdbeben ist im Herbst allhier und in der Nachtbarschaft ein gefährliches böses, hitziges Fieber entstanden, daran viel Leute gestorben, und hat das Sterben den Winter durchgewehret. * Hasper, Friedrich Wilhelm Ludwig (1812): Chronicon Annabergense.
Hisklid 2
| 80939 | 1590-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| price & kind of goods & hay | ![]() | |
85070 | 1592-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| fruits & harvest quantity | ![]() | ||
96501 | 1622-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| wheat & harvest quantity | ![]() | ||
96502 | 1622-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| price & kind of goods & plants | ![]() | ||
* Den 20. July und folgendes Maria Magdalena Abends, Mittags umb 2 Uhr, erhube sich ein schreckliches und schweres Donnerwetter: Viber Crotendorff gieng ein Wolckenbruch nieder, wann von hohen Bergen wie grose Biervaß herein gewaltzet, und die Felsen mit hinweg gerißen, auff der Eben[e] aber wie die großen Berge daher geschwummen und zur Wiesen drithalbhundert und zwölff Ellen breit, 8 1/2 Ellen aber tief gewesen, davon am Schmeltzhütten und andern Gebäwden im Grunde groser Schade geschehen, also daß 14 Häuser davon eingerißen und weggeführet worden. Hierauff folgete Pestilentz, welche sich 3 gantzer Jahr nach einander zur Herbstzeit blätterte, und grausam aufreumte. * Hasper, Friedrich Wilhelm Ludwig (1812): Chronicon Annabergense.
Hisklid 2
| 65326 | 1565-07-20 | Stadt Annaberg-Buchholz
| thunderstorm | ![]() | |
98405 | 1627-05-28 21:00 | Stadt Annaberg-Buchholz
| hail & thunderstorm | ![]() | ||
62279 | 1556-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| halo | ![]() | ||
* Den 27. Nov. war ein gantz ungestümmer Tag, do Mittags etliche Stunden ein Regenbogen gegen Mitternacht gesehen: Abends erfolgte ein stürmischer Wind mit Donner und Wetterleuchten, welcher das Schuldach, Kirchenfenster, Häuser, Scheunen und Bäume übel zugerichtet hat. * Hasper, Friedrich Wilhelm Ludwig (1812): Chronicon Annabergense.
Hisklid 2
| 98521 | 1627-11-27 18:00 | Stadt Annaberg-Buchholz
| wind force | ![]() | |
100716 | 1634-01-01 | Stadt Annaberg-Buchholz
| wind force | ![]() |