ID | Period | Position | Coding | License | ||
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* 1569 haben wegen strengen Frostes die Mühlen in Königsberg acht Wochen stille gestanden, und hat man nach Rastenburg, Braunsburg und Heiligenbeil zur Mühle fahren müssen. Den 17ten May hat es geschneiet und zween Tage darauf, (Henneb. 325) so stark gefroren, daß vieles Getreide und Obst verdorben. Der Herbst brachte viel Regen und eine Menge Mäuse. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 66454 | 1568 | Kaliningrad
| temperature level | ![]() | |
212151 | 1914-01-13 | Kaliningrad
| temperature | ![]() | ||
* Es giebet auch der Augenschein, wie übel winter die Straßen, durch die hin und wieder in dem Eyste gehauenen Rinnen und Löcher beschaffen seyn, so daß man fast nicht ohne Gefahr durchfahren kann. Wie befohlen ihnen darauf allergnädigst, sofort die nachdrückliche Veranstaltung zu machen, daß noch diese Woche daß Eyß auf den Straßen loßgehauen und weggeführet werde. * o.A. : Beseitigung von Eis und Schnee auf dem Straßen von Königsberg 1684-1714.
Hisklid 2
| 159427 | 1703-03-27 | Kaliningrad
| ice | ![]() | |
* Euch ist noch erinnerlich, was vor offtere Verordnungen wegen Reinigung der Straßen ergangen seyn, wie wenig aber selbige zum Effent gebracht werden, zeiget der Augenschein offenbahr. Damit aber gegen die bevorstehende Heyl. Zeit die Straßen von dem Eyse und Unlust befreyet werden mögen, so befehlen wie eüch allergnädigst, gleich nach Empfangung dieses die behärige Anstalt dazu zu machen an den p. d. 17. Martii 1704. * o.A. : Beseitigung von Eis und Schnee auf dem Straßen von Königsberg 1684-1714.
Hisklid 2
| 159591 | 1704-03-17 | Kaliningrad
| ice | ![]() | |
* Den 15 und 16 Jan. schlugen die Wände der Häuser auch inwendig, besonders am Holzwerk, ungewöhnlich aus und des Abends bey Licht glänzte alles von spiegelnden Eisplättchen. Die mit Quecksilber angefüllte Glasröhren befroren, wie die Fenster. Das Wetter war trüb und windig aus Südwesten und brachte auch Schnee. Vom 17 bis 20 war ein leidlicher Frost mit Schneegestöber, wobey die Sonne zuweilen hervorblickte. In den übrigen Tagen war das Wetter gewöhnlich und wechselten Frost und Schnee mit Ungestüm. In der Nacht vor dem ersten Febr. fiel starker Schnee, wobey auf dem Haff ein Wetterleuchten gesehen wurde. Nach diesem Umständen zeichnete sich dieser Monat durch die 4 bis 5tägige Kälte aus, die sich am 9ten Jan. vor Aufgang der Sonne anfieng, fast in gleichem Grad bis zum 11 dauerte, auch noch bis zum 13 sehr hart war, von welcher Zeit am man nichts mehr von plötzlichem Erfrieren hörete. Der angehende Febr. wechselte zu Königsberg mit Schnee, Frost und Nordwinde, welcher den lockern Schnee verwehete, daß die Landbahn von der Zeit nicht wohl zu befahren war. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 172720 | 1740-02-01 | Kaliningrad
| temperature level | ![]() | |
* Um die Mitte dieses Monats war die gesammte Erndte im ganzen Lande geendiget. Hitze und Trockenheit hielten im Sept. an, auch war der Okt. und die erste Hälfte des Nov. noch heiter und angenehm. Viele Obstbäume trieben Blüten, man sahe hie und da reife Erdbeeren, und an einigen Orten will man so gar solche im Nov. zum drittenmal reif gefunden haben. Ein Apfelbaum in Königsberg blühete dreymal und setzte auch so oft Früchte an. Nachdem die erste Frucht im Jul. zur völligen Reife gediehen und Aepfel von 4 Zoll im Durchschnitt gegeben, so blühete er zum zweytenmal und die Aepfel erreichten die größe von drittelhalb Zoll, worauf er im Sept. zum drittenmal blühete und Früchte ansetzte, die im Nov. die Größe von welschen Nuß erreichten. Auch mehrere einheimische und fremde Gewächse blüheten nicht nur zum zweytenmal, sondern brachten auch die zweyte Frucht zur Reife. Der Wunderbaum (Ricinus) befand sich seit Ausgang des Jul. bis in die Mitte des Nov. in beständigem Wechsel von Blüten und Früchten. Die Erndte war an den mehresten Orten bey allen Getreidearten gesegnet, der Preis aber für den Wunsch des Landmanns zu niedrig, weil wenig Getreide gesucht wurde. Die Kartoffeln gaben von einem Scheffel Aussaat 30 bis 35 wieder, man konnte aber auch im Herbst in den kleinen Städten einen Scheffel dieser Frucht um 2 Gr. und noch darunter haben. Im Dec. kaufte man in Königsberg den Scheffel Weizen für 18 Gr. den Roggen um 12, die Gerste um 8, den Hafer um 6, und man konnte kaum um diesen Preis solche Waren absetzen. ... Man hat in keinem Jahr auf Weizen= und Roggenfeldern so viel Mutterkorn angetroffen, als in diesem. Im Judittschen nahe bey Königsberg hätte man von einem kleinen Roggenfeld viele Scheffel zusammenbringen können. Den 3 Dec. Vormittags war zu Königsberg so eine schwühle Luft, wie nur irgend im Sommer, und es erfolgten auf die Nacht, wie auch in der vom 4 auf 5 bey einem Sturm aus Südwesten verschiedene Ungewitter mit Blitzen und Donnerschlägen. Noch heftiger aber war das Gewitter, so den 7 Dec. Vormittags unter einem Schneegestöber ausbrach und Schrecken verbreitete. Von solchem Tage an fiel bey einem geringen Frost viel Schnee, wodurch nach bald erfolgtem Thauwetter der Mangel des Wassers, der schon sehr groß war, daß auch Teiche austrockneten und die Fische umkamen, ersetzt wurde. In Königsberg war der Pregel bey dem Sturm aus Westen sehr hoch und das Wasser in die Keller eingedrungen. Den 26 Dec. stellete sich wieder ein mäßiger Frost ein, der die Landwege verbesserte, aber für die Eisbahn noch nicht hinlänglich war. Nicht leicht hat man in einem Jahr so viele Nachrichten von späten Gewittern gelesen, als in diesem. Um Leipzig, Dresden und in der Oberlausitz war den 4 Dec. ein mit dem fürchterlichten Orkan begleitetes Donnerwetter, dessen Blitze Schaden anrichteten. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 179640 | 1779-12-07 11:00 | Kaliningrad
| wind force | ![]() | |
* Um die Mitte dieses Monats war die gesammte Erndte im ganzen Lande geendiget. Hitze und Trockenheit hielten im Sept. an, auch war der Okt. und die erste Hälfte des Nov. noch heiter und angenehm. Viele Obstbäume trieben Blüten, man sahe hie und da reife Erdbeeren, und an einigen Orten will man so gar solche im Nov. zum drittenmal reif gefunden haben. Ein Apfelbaum in Königsberg blühete dreymal und setzte auch so oft Früchte an. Nachdem die erste Frucht im Jul. zur völligen Reife gediehen und Aepfel von 4 Zoll im Durchschnitt gegeben, so blühete er zum zweytenmal und die Aepfel erreichten die größe von drittelhalb Zoll, worauf er im Sept. zum drittenmal blühete und Früchte ansetzte, die im Nov. die Größe von welschen Nuß erreichten. Auch mehrere einheimische und fremde Gewächse blüheten nicht nur zum zweytenmal, sondern brachten auch die zweyte Frucht zur Reife. Der Wunderbaum (Ricinus) befand sich seit Ausgang des Jul. bis in die Mitte des Nov. in beständigem Wechsel von Blüten und Früchten. Die Erndte war an den mehresten Orten bey allen Getreidearten gesegnet, der Preis aber für den Wunsch des Landmanns zu niedrig, weil wenig Getreide gesucht wurde. Die Kartoffeln gaben von einem Scheffel Aussaat 30 bis 35 wieder, man konnte aber auch im Herbst in den kleinen Städten einen Scheffel dieser Frucht um 2 Gr. und noch darunter haben. Im Dec. kaufte man in Königsberg den Scheffel Weizen für 18 Gr. den Roggen um 12, die Gerste um 8, den Hafer um 6, und man konnte kaum um diesen Preis solche Waren absetzen. ... Man hat in keinem Jahr auf Weizen= und Roggenfeldern so viel Mutterkorn angetroffen, als in diesem. Im Judittschen nahe bey Königsberg hätte man von einem kleinen Roggenfeld viele Scheffel zusammenbringen können. Den 3 Dec. Vormittags war zu Königsberg so eine schwühle Luft, wie nur irgend im Sommer, und es erfolgten auf die Nacht, wie auch in der vom 4 auf 5 bey einem Sturm aus Südwesten verschiedene Ungewitter mit Blitzen und Donnerschlägen. Noch heftiger aber war das Gewitter, so den 7 Dec. Vormittags unter einem Schneegestöber ausbrach und Schrecken verbreitete. Von solchem Tage an fiel bey einem geringen Frost viel Schnee, wodurch nach bald erfolgtem Thauwetter der Mangel des Wassers, der schon sehr groß war, daß auch Teiche austrockneten und die Fische umkamen, ersetzt wurde. In Königsberg war der Pregel bey dem Sturm aus Westen sehr hoch und das Wasser in die Keller eingedrungen. Den 26 Dec. stellete sich wieder ein mäßiger Frost ein, der die Landwege verbesserte, aber für die Eisbahn noch nicht hinlänglich war. Nicht leicht hat man in einem Jahr so viele Nachrichten von späten Gewittern gelesen, als in diesem. Um Leipzig, Dresden und in der Oberlausitz war den 4 Dec. ein mit dem fürchterlichten Orkan begleitetes Donnerwetter, dessen Blitze Schaden anrichteten. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 179642 | 1779-12-07 | Kaliningrad
| temperature level | ![]() | |
* [...], daß das hiesige Licent-Collegium unterm 25 Junii c. einberichtet, wie nach dem von der Memelschen Licent-Cammer eingeschickten Rapport unterm 21t Junii c. eine Rußische Kriegs-Chaloupe von 12 Canonen durch den Sturm biß nach dem N. Hacken auf die Einnen Hacke getrieben und daselbst auf den Strand gesetzt worden. * o.A. (1760): Titel Wegen der seit einigen Wochen bey den harten Sturm Windes gestrandeten Rußisch Käyserlichen und anderen Schiffen 1760.
Hisklid 2
| 7539 | 1762-06-25 | Kaliningrad
| wind force | ![]() | |
Königsberg, 25. Februar. Im Haffe herrscht heute ein furchtbarer Sturm. Ein Boot mit acht Mann ist im Eise verunglückt; sieben Mann sind ertrunken.
Freiburger Zeitung (1870): Freiburger Zeitung, Tagesausgabe 1.3.1870
Freiburger Zeitung Michael Ruf
| 274425 | 1870-03-25 | Kaliningrad
| wind force | ![]() | |
* Obgleich Er. Königl. Majestät wegen Reinhalt- und Brauchbarmachung der Straßen in dieser dero Residentz wegen zeitiger Wegschaffung des Eyses gegen das Vorjahr, soviel heilsahme, allergnädigste und zugleichen ernste Verordnungen alle Jahre emaniren laßen: so seyn doch leider anjetzo die Straßen in den hiesigen Städten so übel beschaffen, daß ohne augenscheinliche Gefahr man kaum fahren noch gehen kann, [...]. * o.A. : Beseitigung von Eis und Schnee auf dem Straßen von Königsberg 1684-1714.
Hisklid 2
| 159759 | 1705-02-23 | Kaliningrad
| ice | ![]() | |
* 1669 war bey anhaltendem Sturm aus Westen im Nov. ein hohes Wasser in Königsberg, daß man in vielen Straßen auf Kähnen fahren mußte. Ein Sturm von etlichen Tagen that zu Wasser und zu Lande großen Schaden, und warf unter andern die Kirche zu St. Albrecht an der See nieder.* Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 143593 | 1669-11-01 | Kaliningrad
| storm surge | ![]() | |
* 1757 war ein lauer Winter. Am ersten Pfingsttage, den 29 May zur Mittagszeit, erhob sich über Königsb. ein Ungewitter, zündete den altstädtischen Pfarrthurm und setzte alle Einwohner in Schrecken, ... * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 3454 | 1757-05-29 12:00 | Kaliningrad
| thunderstorm | ![]() | |
Königsberg, 25. Februar. Im Haffe herrscht heute ein furchtbarer Sturm. Ein Boot mit acht Mann ist im Eise verunglückt; sieben Mann sind ertrunken.
Freiburger Zeitung (1870): Freiburger Zeitung, Tagesausgabe 1.3.1870
Freiburger Zeitung Michael Ruf
| 274426 | 1870-03-25 | Kaliningrad
| ice formation & coast | ![]() | |
* Donnerstags nach Ostern erhob sich nach Freybergs Bericht in Königsberg ein geschwinder Sturm mit Schnee und Regen, der das Wasser der Pregel auftrieb, daß viel Salz in den Speichern verdarb, und das Holz auf dem Strom auseinander getrieben wurde. Eben dasselbe trug sich auch nach Martini zu.* Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 58374 | 1540-04-01 | Kaliningrad
| snow & rain | ![]() | |
* Insonderheit war das [Nordlicht], so 1777 den 3ten Dec. erschien, merkwürdig. Denn ob zwar um Königsb. wegen des bewölkten Himmels kein so starkes Lodern und Flammenschiessen zu sehen war: so hielte doch eine ausserordentliche Klarheit vom Abend bis gegen Anfange der Sonne an, daß die Nacht dem Tage gleich war. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 178664 | 1777-12-03 | Kaliningrad
| cloud cover | ![]() | |
* 1749 hielt der Winter mit Schnee und Frost bis gegen das Ende des Apr. an. Im Herbst fiel schon in der Michaelisnacht ein Frost ein, der viel zarte Gewächse beschädigte, aber auch den vorher ins Land gezogenen Heuschrecken tödlich war. Den eilften des Christmonats hatten wir in Königsb. und umliegenden Gegenden ein ungewöhnlichen Nebel. Er entstand bey heiterer Luft, da die Sonne helle Vormittags um 10 schien, ganz unversehens, und nachdem er sich das erstemal vertheilet hatte, fand er sich bald darauf zum andernmal um 11 ein; wobey er die kurz vorher helle Luft in einem Augenblick so dunkel machte, daß man nicht zehn Schritte vor sich sehen konnte und in einer Weite von 15 Schritten die größesten Gebäude aus dem Gesicht verlor. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 176142 | 1749-12-11 10:00 | Kaliningrad
| fog | ![]() | |
* 1542 den 20sten Aug. hatte man in Königsb. ein fürchterliches Ungewitter mit Blitzen ... * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 59195 | 1542-08-20 | Kaliningrad
| thunderstorm | ![]() | |
* Insonderheit war das [Nordlicht], so 1777 den 3ten Dec. erschien, merkwürdig. Denn ob zwar um Königsb. wegen des bewölkten Himmels kein so starkes Lodern und Flammenschiessen zu sehen war: so hielte doch eine ausserordentliche Klarheit vom Abend bis gegen Anfange der Sonne an, daß die Nacht dem Tage gleich war. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 178665 | 1777-12-03 | Kaliningrad
| aurora borealis | ![]() | |
* Bisweilen zeiget sich hier ein vom eigentlichen Nordlicht merklich abweichender Auftritt, da vom Abend und Morgen gegen einander, auch kreuzweise und ohne eine gewisse Richtung zu halten, feurrothe Strahlen schießen. Unter andern sahe man den 18ten Sept. 1779 über Königsberg nach Abend und Morgen rothe, lodernde Wolken, aus welchen weiße und röthlichte Flammen fuhren; dagegen der Gesichtskreis nach Norden keine Klarheit und noch weniger ein beträchtliches Nordlicht erblicken ließ. Unterdessen wird diese Erscheinung dennoch durch ein starkes Nordlicht verursachet, welches hinter den Wolken seine spielende Strahlen wirft, die, durch Wassertropfen gebrochen, eine solche Röthe veranlassen. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 179661 | 1779-09-18 | Kaliningrad
| aurora borealis | ![]() | |
* 1709 bald nach dem neuen Jahr fror es schon so heftig bis die Mitte des Febr., daß viele ihre Glieder, einige Reisende auch ihr Leben einbüßten, und eine Menge Horn= Federvieh und Wild umkam. Die Fische in den Teichen starben, da die Gewässer durchweg in Eis verwandelt waren. Die größte Kälte fieng in Preussen, so wie aller Orten, mit dem 6 Jenner an, stieg den 10 gegen Abend höher, hielte also den 11 an und ließ den 15 merklich nach; verstärkte sich aber den 18 bis zum 22, und war von nun an am heftigsten bis zum 25, da es anfieng gelinde zu werden und bis zum 31 zu thauen. Im März fror es wieder gewaltig, besonders vom 6 bis 17. Den 15 war es so kalt, daß der Speichel zu Eis ward, ehe er zu Boden fiel; vom 17 bis 30 war es gelinde und wechselte mit Sturm und Regen. Mitten im April war laue Luft, aber am 17 May fiel starker Schnee und froren an einigen Orten Eiszapfen im Walde; so wie man auch noch im Anfange des Mayes mit Schlitten auf der Ostsee fahren konnte. Das Wintergetreide war ausgefroren und Millionen von Bäumen verdorben. Noch den 8 Apr. war die Ostsee, so weit man mit den Ferngläsern sehen konnte, mit Eis bedecket. In den Tagen, da die heftigste Kälte einfiel, ward die stärkste Potaschenlauge in freyer Luft in kurzer Zeit zu Eis, welches auch dem Weinspiritus wiederfuhr. ... Von Danzig konnte man noch um Ostern bis Hela auf der mit Eis belegten Ostsee reisen, und um Pillau war das Eis so stark, daß es allenthalben mit großen Frachtschlitten befahren wurde. Arnd hat (Königsberg. Nachr. von 1741. N. 43. 44.) untersucht, wie viele Meilen damals die Ostsee so wol von den mecklenburgischen, als preußischen und übrigen Ufern nach der Mitte zu mit Eise beleget gewesen, und ausgemittelt, daß sie über 10 Meilen weit erhärtet worden. Dieser heftige Winter betraff aber nicht nur Preussen, sondern alle Länder von Europa und mehr als den dritten Theil der bewohnten Erdkugel, welches viele öffentliche Schriften bezeugen. In Deutschland, England, Frankreich, Ungarn u. a. O. waren viel Menschen und noch mehr Vieh erfroren, Bäume und Gewächse abgestorben. ... Von Kirschen= Pflaumen und Apfelbäumen waren nicht viele ausgefroren; aber wol Nüsse, Pfersiche, Aprikosen, Birnen, Rosen u. d. gl. und blieben nur die auf Pflaumen gepfropften Aprikosen. An den beschädigten Bäumen war die Rinde und das Holz bis auf den Kern schwarz. Rzacz. hat sehr wohl angemerkt, daß diese große Kälte ehe für eine wahre Wohlthat, als Strafe zu halten, indem dadurch die Pest sich etwas gestillet. Die sonst in den Städten noch größere Verwüstung angerichtet hätte. Den 15 May kamen allererst Schiffe nach Königsberg, die Landseen aber waren um diese Zeit noch so fest, daß man auf einigen mit Schlitten fahren konnte. Die Erde blieb noch völlig erstarret, und war kein Gras, auch selbst um Pfingsten kein Blümchen zu sehen. Die Wintersaat mußte umgepflüget und mit Sommergetreide besäet werden, daher eine große Noth, vornehmlich in dem litthauischen Kreise entstand. In Danzig wurde die Last Weizen mit 500 fl. und die Last Roggen mit 300 bezahlet. In Königsberg galt der Scheffel Korn 5 fl. der Weizen 6, und doch sind von hier im May und Jun. über 4000 Last verschiffet und von den Getreidehändlern viel verdienet worden. Der Wein war so theuer, daß das O[r oder x]thöft Franzwein von 15 bis 40 Rthlr. stieg. ... Diese Theurung verursachte eine Hungersnoth, die auf dem Land und in der Stadt so groß war, daß Menschen dadurch umkamen. * Bock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
Hisklid 2
| 161058 | 1709-01 | Kaliningrad
| price & kind of goods & grain | ![]() |