ID | Period | Position | Coding | License | ||
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* Die Ortschaften im Oesterreichischen von Linz an bis Presburg und die Vorstädte von Wien hatten beym Aufbruch der Donau am 29sten Febr. und folgende Tage gleiches Schicksal. Menschen und Vieh giengen zu Grunde, Häuser stürzten zusammen, doch hatten sich die Vorstädte Wiens weit weniger zu beklagen, weil dieser Zufall nicht unversehen war, und lange Zeit vorher die weisesten Vorkehrungen zur Unterstützung der Hülfsbedürftigen gemacht worden waren, die bey der eingetretenen Ueberschwemmung mit einer Sorgfalt, Thätigkeit und Freygebigkeit befolgt wurden. Dem Kayser, welcher zu der Zeit von seiner Reise nach Italien noch nicht zurückgekommen war, gereicht es zum besondern Ruhme, und zeigt, wie sehr er sich die Liebe und das Zutrauen seines Volks eigen gemacht hat, daß bey dieser Noth von allen Seiten die Wünsche ertönten "Ach wäre doch nur unser Kayser hier!" Wie Kinder in ihrem Vater, so setzt das Volk das höchste Vetrauen in den Monarchen. - In Ungarn und Siebenbürgen haben die Ueberschwemmungen, wie man von daher meldet, das menschliche Elend bis auf den höchsten Grad getrieben. Zu Brüssel ist seit Menschen Gedenken keine solche Wasserfluth, als diese allgemein verbreitete, gewesen. Die Stadt Löwen hat allein einen Schaden von 1 Million Gulden erlitten. - Man rechnet die Pferde, Schaafe und Hornvieh, welche in den Clevischen und Meursischen durch die Wasserfluth umgekommen sind, auf 4000 Stück. Die Anzahl der weggeführten Gebäude belaufen sich auf 148, und 16 Personen sind ertrunken. Man zählt über 100 Brüche an Dämmen, und giebt den Schaden auf mehr als 2 Millionen an, welchen dies Land erlitten, nebst denen Kosten, den die Ausbesserungen erfordern. Unter andern wurde in dasiger Gegend das Haus eines Pächters von der Gewalt des Wassers mit weggerissen. Kaum hatte er noch Zeit auf einen Eisschollen zu springen, und sah sich gezwungen seine alte Mutter von 80 Jahren, Frau mit 5 Kindern zu verlassen: kurz darauf siehet er seine Frau von ferne ebenfalls ihre Rettung auf einer Eisscholle suchen, die das kleinste von ihren Kindern auf ihren Armen hielte. Er redete mit ihr, und wollte sie eben mit einer langen Stange zu sich ziehen, als er sie einige Augenblicke darauf von dem Strom fortgerissen und mit den Eisschollen, worauf sie saß, verschwinden sah. Dieser Unglückliche sah alles, was er am liebsten hatte, seine ganze Familie, Haus und Vieh zu Grunde gehen. Er allein bliebe 24 Stunden auf den Eisschollen, bis man endlich Mittel fand, ihn zu retten. Ein noch merkwürdiger und rührender Vorfall ist, daß zu Xanten mitten unter den ungestümen Wogen des Rheins, eine Wiege, in welcher ein Kind, ohngefähr ein Jahr alt lag, geschwommen kam. Dasselbe litte nicht das geringste, sondern schlief ganz ruhig. Ein deutlicher Verweiß von der Fürsehung Gottes vor die Erhaltung der Menschen. In Mühlheim am Rhein sind über 160 Häuser eingestürzt, eingerissen und zum Theil weggeschwemmt, von den noch stehenden 230 aber viele beschädiget worden. Der dasige Magistrat hatte, um von dem Ausbruch des Rheins geschwind benachrichtigt zu werden, auf einer Anhöhe 6 berittene Husaren postiret. Allein die Fluth überraschte diese guten Leute so schnell, daß sie ihre Pferde verlassen, und sich auf eine Windmühle retten musten, wo sie beynahe gestorben wären wenn man sie nach 3 Tagen, nicht vermittelst eines Kahnes von dort abgeholet hätte. Auf 200 Personen suchten auf dem Gewölbe der Lutherischen Kirche eine Zuflucht. Bald aber wurde selbige von den Fluthen so schnell ergriffen und weggeführet, daß die angstvolle Flüchtlinge nur noch eben Zeit hatten sich auf den Kirchthurm zu begeben, wo sie die Nacht vom 27sten bis 28sten Feb. in der Todesangst zubrachten. Am folgenden Morgen wurden sie gewahr, daß sich das Eis auf dem Rhein eine kleine Weile festsetzte, und diesen Augenblick benutzten sie dazu, aus den mittlern Fenstern des Thurms über die Eisschollen ans Land zu gehen. Ueber 300 Familien trugen durch dieses Unglück nichts mehr als das Kleid auf dem Leibe davon. Von dem dasigen lutherischen Prediger ist folgendes Schreiben vom 2. März bekannt gworden. "Theuerste Freunde und Gönner! Tausendfachen Dank für ihr liebevolles Andenken an uns Armen. Mit bebender Hand, mit blutendem Herzen und mit Augen die von Thränen finster geworden sind, bestätige ich Ihnen die Nachricht daß die allgewaltige Hand des Herrn uns hart, sehr hart gezüchtiget hat. Ueber 160 Häuser, worunter unsere Kirche, Pastorat, Schul= und Armenhaus sich befinden, sind bereits eingestürzt und noch mehrere werden gleiches Schicksal haben, weil die Eisgebirge Stockwerk hoch in den Gassen vollgestopft stehen; Ueber 50 Menschen sind bereits elendiglich umgekommen: Im Armenhaus ist der Küster und Küsterin mit ihren Kindern zerschlagen. Ich habe nichts gerettet, meine Bibliothek, Silberzeug, Leinewand, Mobilien, Kleidung, Scripturen, die Kirchengeräthe, kurz alles ist ein Opfer der Fluten geworden; ich sehe mich mit meiner lieben Frau und 5 Kindern aus einem ziemlichen Wohlstand, in Armuth bis aufs Hemd gestürzt. O du grosser Gott, wie hart schlugest du uns; bethen Sie doch für uns daß unser Glaube nicht aufhöre und wir einigermassen uns fassen mögen; unser Jammer ist ganz unbeschreiblich und übersteigt allen Glauben. Gott helf uns Armen! Ich kann vor Weinen nicht mehr schreiben, mein Herz bricht mir vor Kummer, behalten Sie uns in gewogenem Andenken. B - n." Zu Creuznach stieg am 27. Febr. Nachts der Norfluß zu einer solchen Höhe, daß er nicht nur einen großen Theil der Stadt überschwemmte, sondern auch die Pfeiler unter der Brücke so stark beschädigte, daß ein Theil des daran stehenden Wachhauses und oben daran stoßenden Stadtmauer, wie auch die Apotheke, einstürzt. Der Apotheker Riehm wurde nebst einem jungen Nachbar, der ihm zu Hülfe eilte, von den wellen in 1 oder 2 inuten verschlungen, und hinterließ eine Wittwe mit 6 größtentheils unerzogenen Kindern davon das älteste noch mit einem Seil aus dem Wasser gezogen wurde, in den kummervollsten Umständen, weil von allen was im Hause gewesen, nicht das geringste gerettet werden konnte. * Nonne, Heinrich Rudolf (1784): Unterhaltendes Schauspiel nach den neuesten Begebenheiten des Staats, der Kirche, der gelehrten Welt und des Naturreiches
Hisklid 2
| 182959 | 1784-02-29 | Linz
| flood extent & flood intensity | ![]() | |
* Frankfurter Saats-Ristretto No. 43. Wien vom 6. März. Die bedrängten Einwohner der Vorstädte erhalten ununterbrochen allen möglichen Beistand und werden von Seiten der Obrigkeit weilich mit allen Bedürfnissen versehen und von der Großmut des Adels und der Wohltätigkeit der Einwohner unterstützt. Zu Linz ist die Brücke mit neunzehn Bogen ganz weggerissen. In Eberdorf und Schweizau an der Donau sind bei vierzig Häuser eingestürzt. Zu Krems und Stein ist großer Schaden geschehen, und in den umliegenden Ortschaften ist fast alles Vieh umgekommen, und sehr viele Häuser sind eingestürzt. * o.A. (1784): Gesammelte Nachrichten von den durch den langen Winter erfolgten, verwüstenden Überschwemmungen und höchstgefährlicher Eisfahrt der meisten größten Flüsse in Deutschland und angrenzenden Reiche, welche 1784 so häufigen Schaden verursacht und ganze Gegenden überströmt haben.
Hisklid 2
| 183011 | 1784-02-21 | Linz
| flood extent & flood intensity | ![]() | |
95598 | 1618-01-11 | Linz
| snow | ![]() | ||
95596 | 1618-01-09 | Linz
| cloud cover | ![]() | ||
95594 | 1618-01-07 14:00 | Linz
| snow | ![]() | ||
95593 | 1618-01-07 11:00 | Linz
| cloud cover | ![]() | ||
95595 | 1618-01-08 | Linz
| cloud cover | ![]() | ||
95599 | 1618-01-11 | Linz
| cloud cover | ![]() | ||
95597 | 1618-01-10 | Linz
| cloud cover | ![]() | ||
101786 | 1636-07-16 | Linz
| wind force | ![]() | ||
108653 | 1641-10-15 | Linz
| wind force | ![]() | ||
* Hoc anno 9. Kal. Iulii ventus turbinis et grandinis urens ab aquilone hora nona ruit, et in satis et arboribus quaeque utilia pene comminuit. [In diesem Jahr am [23.6.] brach ein zerstörender Wind an (Wirbel-) Sturm und an [= mit] Hagel von (Nord-) Osten her los, und zerschlug in den Saatfeldern und in den Bäumen fast die etlichen Nutzlichkeiten.] * o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 17448 | 1193-06-23 | Kremsmünster
| wind force | ![]() | |
* Hiemps valida. Circulus sanguineus cira lunam, et cruces visae sunt. Danubius mense Februario, naturali meatu obcluso glatie rupta exundans, in utraque sui ripa inaudita strage homines, villas, iumenta consumit. [Ein strenger Winter. Es sind ein blutroter Kreis um den Mond und Kreuze gesehen worden. Die Donau vernichtete im Monat Februar an ihren beiden Ufern durch die ungeheure Verwüstung Menschen, Dörfer [und] Zugtiere, indem sie nach Brechen des Eises, weil ihr natürlicher Lauf versperrt war, über die Ufer trat.] *
o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 16537 | 1172 | Kremsmünster
| halo | ![]() | |
* Inundationes variae. [Verschiedene Überschwemmungen.] * o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 16949 | 1182-01 | Kremsmünster
| flood extent & flood intensity | ![]() | |
* Eclypsis solis facta est in merdie, . . . [Eine Sonnenfinsternis hat sich am Mittag ereignet, . . .] * o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 17230 | 1187-01 | Kremsmünster
| solar eclipse | ![]() | |
* Hoc anno in mense Februario et Martio turbines ventorum maximi et inundationes et hominum infirmitates et pestilentiae efferbuerunt. [In diesem Jahr nahmen im Monat Februar und im März die sehr großen (Wirbel-) Stürme an Winden und die Überschwemmungen und die Krankheiten und Seuchen unter den Menschen zu.] * o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 17611 | 1197-02 | Kremsmünster
| flood intensity | ![]() | |
* Facta est alluvio magna fluminis Danubii hiemali algore concreta in civitate quae dicitur Chremis et in finibus eius, in qua multiplex hominum et pecorum pars interiit, set et domicilia humana in undoso impetu deciderunt. [Es hat sich eine große Überschwemmung der Donau, die durch den winterlichen Frost enstanden war, in der Stadt, die Chremis genannt wird, und an den Grenzen von ihr ereignet, durch die ein vielfacher Teil der Menschen und ein Teil des Viehs zugrunde ging, aber auch die menschlichen Häuschen in der wellenreichen Gewalt einfielen.] * o.A. (1851): Annales Admuntenses
Hisklid 2
| 605039 | 1173-01 | Kremsmünster
| flooding & buildings | ![]() | |
* Inundationes iterum diversae, et intemperies aeris totum pene orbem vexat. [Wiederum [sind] verschiedene Überschwemmungen [gewesen], und eine schlechte Witterung der Luft verheerte fast den ganzen Umkreis.] *
o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 17497 | 1195-01 | Kremsmünster
| longterm | ![]() | |
* Eclypsis solis facta est, 9. Kal. Iulii, circa horam nonam. [Eine Sonnenfinsternis hat sich am [23.6.] um die neunte Stunde ereignet.] * o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 17383 | 1191-06-23 15:00 | Kremsmünster
| solar eclipse | ![]() | |
* Hoc anno 9. Kal. Iulii ventus turbinis et grandinis urens ab aquilone hora nona ruit, et in satis et arboribus quaeque utilia pene comminuit. [In diesem Jahr am [23.6.] brach ein zerstörender Wind an (Wirbel-) Sturm und an [= mit] Hagel von (Nord-) Osten her los, und zerschlug in den Saatfeldern und in den Bäumen fast die etlichen Nutzlichkeiten.] * o.A. (1851): Annales Mellicenses
Hisklid 2
| 17447 | 1193-06-23 | Kremsmünster
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