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ProjectHisklid 2
SourceFriesenegger, Maurus; Mathäser, Willibald (Hg.) (1974): Tagebuch aus dem 30jährigen Krieg. Nach einer Handschrift im Kloster Andechs.
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Quote* Die ersten Monate hatten von allen Elementen verschiedentlich zun
leiden. Man hörte von allen Orten her von schröcklichen Feuers-
brünsten, wodurch Städte und Dörfer eingeäschert wurden. Anderswo
gab es Überschwemmungen, wovon ganze Gegenden mit Menschen, und
Vieh ersäuffet wurden. Wir hatten von Winden fürchterlich zu
leiden. Es war kaum ein Haus, das nicht sein Dach verloren, oder
gar niedergerissen wurde. Die ungestürzten Bäume in Gärten und
Wäldern waren ohne Zahl. In dem Kloster-Turm rückte er die Kuppel
von der Mauerbank, und neigte dieselbe 6 Schuhe von seinem Perpen-
dicel, alle Augenblicke zu seinem völligen Sturz. Niemand getraute
sich mehr in die Kirche, und auf den Chor aus Furcht des Sturzes.
Der Schaden, den dieser Wind dem Kloster an verwüsteten Dächern,
Fenstern und anderem gemacht hat, belaufte sich auf 1000 fl.
Wie Feuer, Wasser und Luft, so mangelte auch die Erde nicht, uns
ihre Plagen fühlen zu lassen. Sie lieferte Wölfe in ungewöhnlicher
Anzahl, die auch in unserer Gegend, und Nachbarschaft Menschen,
und Vieh viel Schaden taten, bis die Bauern zur Gemein-Jagd
aufgeruffen, und mehrere gefangen wurden, wovon der Herr Graf
Seefeld in der Gegen von Dinzlbach 5 erleget, und nacher München
geschicket hat.
Am 24. Julii war das schröcklichste Donnerwetter, das alles unter,
und über sich zu kehren scheinte, wobei jedermann glaubte, daß
jener Tag des allgemeinen Erdbebens, und des Untergangs für
Deutschland, den ein falscher Prophet vorhin vorgesagt, angebrochen
seie.
Die Ernte war dieses Jahr in Rücksicht des wenigen Anbaues sehr
gesegnet. Daher eine Wohlfeile aller Sachen, die gar niemand
vermutet hätte. Nur an Leuten zur Arbeit war ein großer Abgang,
darum immer vieles öde mußte gelassen werden.
Diesen Herbst regnete es so lang, und so viel, daß das Greimat
(Grummet) großen Teils verdorben, und die Wintersaat sehr verhindert
wurde. *
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Quote CommentHISKLID2;;id::33742;;text::* Die ersten Monate hatten von allen Elementen verschiedentlich zun leiden. Man hörte von allen Orten her von schröcklichen Feuers- brünsten, wodurch Städte und Dörfer eingeäschert wurden. Anderswo gab es Überschwemmungen, wovon ganze Gegenden mit Menschen, und Vieh ersäuffet wurden. Wir hatten von Winden fürchterlich zu leiden. Es war kaum ein Haus, das nicht sein Dach verloren, oder gar niedergerissen wurde. Die ungestürzten Bäume in Gärten und Wäldern waren ohne Zahl. In dem Kloster-Turm rückte er die Kuppel von der Mauerbank, und neigte dieselbe 6 Schuhe von seinem Perpen- dicel, alle Augenblicke zu seinem völligen Sturz. Niemand getraute sich mehr in die Kirche, und auf den Chor aus Furcht des Sturzes. Der Schaden, den dieser Wind dem Kloster an verwüsteten Dächern, Fenstern und anderem gemacht hat, belaufte sich auf 1000 fl. Wie Feuer, Wasser und Luft, so mangelte auch die Erde nicht, uns ihre Plagen fühlen zu lassen. Sie lieferte Wölfe in ungewöhnlicher Anzahl, die auch in unserer Gegend, und Nachbarschaft Menschen, und Vieh viel Schaden taten, bis die Bauern zur Gemein-Jagd aufgeruffen, und mehrere gefangen wurden, wovon der Herr Graf Seefeld in der Gegen von Dinzlbach 5 erleget, und nacher München geschicket hat. Am 24. Julii war das schröcklichste Donnerwetter, das alles unter, und über sich zu kehren scheinte, wobei jedermann glaubte, daß jener Tag des allgemeinen Erdbebens, und des Untergangs für Deutschland, den ein falscher Prophet vorhin vorgesagt, angebrochen seie. Die Ernte war dieses Jahr in Rücksicht des wenigen Anbaues sehr gesegnet. Daher eine Wohlfeile aller Sachen, die gar niemand vermutet hätte. Nur an Leuten zur Arbeit war ein großer Abgang, darum immer vieles öde mußte gelassen werden. Diesen Herbst regnete es so lang, und so viel, daß das Greimat (Grummet) großen Teils verdorben, und die Wintersaat sehr verhindert wurde. * ;;sourcefile::1625-40_6700.txt;;id_source::621;;id_text_old::197485;;comment::NULL;;page::NULL
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