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ProjectHisklid 2
SourceBock, Friedrich Samuel (1782): Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost= und Westpreussen. Erster Band, welcher allgemeine geographische anthropologische, meteorologische und historische Abhandlungen enthält.- Dessau
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Quote* 1777 war der Winter ordentlich, und der gute Schlittweg dauerte bey mäßigem Frost ziemlich lange, ob man wol im Anfange des Jahres an einigen Orten Deutschlandes und im Magdeburgischen über gewaltige Kälte klagte, und solche der vom 1709 und 1740 gleich schätzte, ja sogar noch größer angab. Das Vorjahr aber war ungewöhnlich, indem die warme Frühlinsluft lange ausblieb. Die Luft war, zween Tage zu Ende des Märzes ausgenommen, bis in die Mitte des Apr. so rauh, daß sich nur hie und da eine Grasspitze zeigete. Am Pfingstfest, so den 18 May einfiel, war ein so kalter Sturm, daß das Vieh welches aus Mangel des Futters ausgetrieben wurde, auf der Weide umfiel und erstarrete, und im Lande einige 100 Stück Pferde und auch viel Hornvieh in zween Tagen umkamen; weil das Vieh, wegen großen Futtermangels, nicht Kraft hatte nach Hause zu kommen. Hierrauf erfolgten einige warme Tage, welche das Gras geschwinde trieben. Im Jun. und Jul. erfolgten starke Platzregen, die alle Landseen und Flüsse aus den Ufern brachten, die Wiesen überschwemmten und versandeten, auch eine große Menge des geschlagenen Heues wegführeten. Der Pregel war sehr hoch und floß wegen des häufigen Zuflusses der obern Gewässer mit solcher Gewalt und Rauschen durch Königsberg, als man nicht leicht wahrgenommen. Der Aug. hatte viel heitere Tage, daß das Getreide reifen, auch zum Theil eingebracht werden konnte; da aber mit dem 1ten Septemb. einige Tage und Nächte durch ein allgemeiner Landregen einfiel, so wurde die Erndte unterbrochen, und litte die auf dem Felde befindliche Gerste und Erbsen Schaden. Doch wurde auch manches unter dieser Witterung eingebracht und der Herbst war bis in die Mitte des Dec. so fügsam, daß das Vieh noch zur Weide konnte getrieben werden. Um die Mitte des Okt. und Nov. waren einige Tage den schönsten Sommertagen gleich, daß man den übrigen Grummet einbrachte und das Winterfeld bestellete. Den 26 Apr. wurde durch einen bey starken Hagel und Sturm aus Nordwesten erfolgten Blitz die Pfarrkirche in Elbing nebst dem Thurm, welcher der höchste in Preussen war, wie auch das Rathhaus und einige Bürgerhäuser in Asche geleget. *
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Quote CommentHISKLID2;;id::55953;;text::* 1777 war der Winter ordentlich, und der gute Schlittweg dauerte bey mäßigem Frost ziemlich lange, ob man wol im Anfange des Jahres an einigen Orten Deutschlandes und im Magdeburgischen über gewaltige Kälte klagte, und solche der vom 1709 und 1740 gleich schätzte, ja sogar noch größer angab. Das Vorjahr aber war ungewöhnlich, indem die warme Frühlinsluft lange ausblieb. Die Luft war, zween Tage zu Ende des Märzes ausgenommen, bis in die Mitte des Apr. so rauh, daß sich nur hie und da eine Grasspitze zeigete. Am Pfingstfest, so den 18 May einfiel, war ein so kalter Sturm, daß das Vieh welches aus Mangel des Futters ausgetrieben wurde, auf der Weide umfiel und erstarrete, und im Lande einige 100 Stück Pferde und auch viel Hornvieh in zween Tagen umkamen; weil das Vieh, wegen großen Futtermangels, nicht Kraft hatte nach Hause zu kommen. Hierrauf erfolgten einige warme Tage, welche das Gras geschwinde trieben. Im Jun. und Jul. erfolgten starke Platzregen, die alle Landseen und Flüsse aus den Ufern brachten, die Wiesen überschwemmten und versandeten, auch eine große Menge des geschlagenen Heues wegführeten. Der Pregel war sehr hoch und floß wegen des häufigen Zuflusses der obern Gewässer mit solcher Gewalt und Rauschen durch Königsberg, als man nicht leicht wahrgenommen. Der Aug. hatte viel heitere Tage, daß das Getreide reifen, auch zum Theil eingebracht werden konnte; da aber mit dem 1ten Septemb. einige Tage und Nächte durch ein allgemeiner Landregen einfiel, so wurde die Erndte unterbrochen, und litte die auf dem Felde befindliche Gerste und Erbsen Schaden. Doch wurde auch manches unter dieser Witterung eingebracht und der Herbst war bis in die Mitte des Dec. so fügsam, daß das Vieh noch zur Weide konnte getrieben werden. Um die Mitte des Okt. und Nov. waren einige Tage den schönsten Sommertagen gleich, daß man den übrigen Grummet einbrachte und das Winterfeld bestellete. Den 26 Apr. wurde durch einen bey starken Hagel und Sturm aus Nordwesten erfolgten Blitz die Pfarrkirche in Elbing nebst dem Thurm, welcher der höchste in Preussen war, wie auch das Rathhaus und einige Bürgerhäuser in Asche geleget. * ;;sourcefile::1775-85_2864.txt;;id_source::820;;id_text_old::221935;;comment::NULL;;page::NULL
Period
1777-04-26 00:00:00
1777-04-26 23:59:59
Position
Elbing
Codeset

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