1. Einleitung

Die Ursachen globaler Klimaschwankungen sind im Wesentlichen bekannt. Für sehr langfristige Schwankungen sind die Erdbahnparamter bei unterschiedlicher langer Periode verantwortlich. Für den betrachteten Zeitraum Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts spielen andere Faktoren die entscheidende Rolle, nämlich die Sonnenfleckentätigkeit, der Vulkanismus und die komplexen Rückkoppelungen zwischen atmosphärischer und ozeanischer Zirkulation, für Mitteleuropa die Oszillationen der Atlantischen Strömung. Vor allem die Rekonstruktion letzterer und Modellierung durch mathematische Modelle ist noch lückenhaft.

Klimatologisch fällt die Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die sog. "Kleine Eiszeit". Während nach untenstehendem Diagramm das letzte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts bei den Mitteltemperaturen erhöhte Temperaturen aufwies, folgte mit einer Unterbrechung um das Jahr 1820 zwei länger anhaltende kühle Perioden, die erst um 1860 vorüberging. Diese kalten Zeiten anfangs des 19. Jahrhunderts werden in Verbindung gebracht mit Ausbrüchen von Vulkanen. So erscheinen im 19. Jahrhundert zahlreiche (Sammlung Bavarica, BLO-Online: 1644 Suchergebnisse) über den Höhenrauch und dessen unterschiedliche Entstehung. ):

 

Die Beschäftigung mit   dem historischen Klimagang im Bereich der Frankenhöhe östlich von Rothenburg erfolgte im Zusammenhang mit der Erstelllung einer Ortschronik. Der Zugang zu den Quellen von HISKLID-Daten für Rothenburg und selbst recherchierten Daten zu Burgbernheim,  bzw. weiteren Orten erlauben einen historischen Längsschnitt seit dem Mittelalter, der hier nicht Gegenstand der Arbeit sein soll.  Für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts liegen für einige Orte der Frankenhöhe in statistischen Jahrbüchern Wettermessdaten zur Verfügung, die wie z.T. zugehörige Erntestatistiken, ausgewertet wurden. Eine Verknüpfung der Wetterdaten mit den Messdaten und Beschreibung der Witterung ist möglich.

Link zu einer zoombaren Karte der erfassten Orte - rot [im Projekt teilweise erfasst) - orange [im Projekt nicht erfasst] 

 

 

Bildquelle: DWD by Commons.wikimedia.org



Die ältesten durch Messdaten belegte, mir bekannten Quellen, bayerischer Stationen sind Aufzeichnungen "über die Temperaturverhältnisse in Bayern"[Nicht erfasst] (monatsweise Mitteltemperaturen von 1773-1834 für Regensburg), die des Weihenstephaner Jahrbuches (1869),[Nicht erfasst],die einige der Messreihen des Benediktiner-Paters Raphael Thaller (Minimal- und Maximaltemperaturen, Luftdruck – nicht iwedergegeben) aus den Jahren 1783 bis 1789 enthalten. "Meteorologische Beobachtungen im Jahr 1857"[Nicht erfasst]  aus Aschaffenburg und "Meteorologische Beobachtungen im Jahr 1812"[Nicht erfasst] aus  Augsburg  (zwei tägliche Temperaturreihen für jeden Tag zu drei Uhrzeiten, ebenso Barometer- und Hygrometerwert, sowie Witterungsbeschreibungen) umrahmen zeitlich das Tambora-Ereignis. 

 

 

Die Jahresmitteltemperaturen von Lamont für Regensburg zeigen Übereinstimmung mit den Minima und Maxima und stimmen überwiegend in den Maximal- und Minimalwerten überein. Die lineare Regression weist noch auf eine generelle Tendenz zu niedrigeren Jahresmitteltemperaturen hin, auch wenn gegen Ende der Messreihe eine Tendenz zu wärmeren Jahresdurchschnitten zu erwarten ist. 
Die Auswertung nach Monatsmittelwerten erfolgte nicht vollständig, lässt aber einige generelle Tendenzen erkennen. Nach Jahren mit warmen Sommern und milden Wintern/kalten Wintern ab 1773 setzt nach 1803 eine Phase mit kühleren Sommermonaten une kalten Wintern ein, die erst nach 1833 endet und von heißen Sommermonaten mit midlen Wintern abgelöst wird.
Die Reihe der Messungen für die Temperaturmaxima und -minima in den Monaten der angegebenen Jahre für Weihenstephan ist in der folgenden Abbildung, umgerechnet in °C wiedergegeben und weist für den angegebenen Zeitraum auf eine Tendenz zu wärmeren Jahren hin.  

 

Die Station Landshut, nicht weit von Weihenstephan gelegen, erscheint mir wichtig, da sie hinsichtlich Höhenlage und Monatsmittel der Temperatur weitgehende Übereinstimmung besitzen. Sicherlich beeinflussen lagebedingte Unterschiede vor allem die Niederschläge. Bei der gegebenen Originaldatenlage Ende des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts könnten die Stationen Ansbach und Landshut eine Möglichkeit - bei aller Vorsicht - zur Extrapolation der Daten von Landshut für Ansbach  Ende des 18. Jahrhunderts sein.

 

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Link zur Originaldatei Landshut                                                    Link zur Originaldatei Ansbach

 

 

 

 

2.  Verknüpfung historischer Wetterdaten mit landwirtschaftlichen Ernteergebnissen in Westmittelfranken

2.1 Quellenlage und Probleme

Der Ausbruch des Tambora 1815 und das darauf folgende "Jahr ohne Sommer" dürften wie die geänderte Verwaltungsgliederung beim Übergang des Fürstentums Ansbach   zu Preußen nach 1792  und 1806 zu Bayern verantwortlich sein, dass zwar noch rudimentär Erntedaten und Wetterdaten auf Gemeindeebene veröffentlicht wurden. In  den  Zeiten des Fürstentums Ansbach wurden  die Erntemengen nur für das Fürstentum erfasst.  
 
Dass für das Untersuchungsgebiet ausführliche Quellen zur Verfügung stehen, die im Rahmen dieser Arbeit nicht vollständig ausgewertet werden konnten, verdankt man der "gesetzlichen Anordnungen vom 1. July 1834 ... auf den Grund höchster Entshließung des Präsidiums der Königlichen Regierung des Rezatkreises ... die sämmtlich merkwürdigsten Ereignisse ... dahier nochmals für das Gedächtnis zu führen, ..." (
Jahrbuch Burgbernheim 1833/34). So  stehen zahlreiche von Städten und Gemeinden aus dieser Zeit zur Verfügung: Ansbach, Burgbernheim, Schwabach,  Wemding , die in digtalen Bibliotheken zugänglich sind.

Die Veröffentlichung von Jahrbüchern mit meteorologischen Daten mit Beschreibung und (zwar spärlichen) Instrumentenmessungen sowie die statistische Erfassung der Erntemengen in den Jahren von 1825 bis 1840 für die Orte Burgbernheim, Ansbach und Schwabach gestatten die Auswirkungen klimatischer Schwankungen in der Endzeit  sogenannten "Kleinen Eiszeit" eingehender zu betrachten und räumlich in Abhängigkeit weiterer naturräumlicher Faktoren  Gleichzeitig beeinflussen gesellschaftliche Faktoren, wie die Abschaffung der grundherrschaftlichen Verhältnisse im dem Königreich Bayern angegliederten Franken, die aber auch zur Verschuldung u. Verarmung der ländl. Bevölkerung führte,  und gewinnen die Reaktion der Bevölkerung in Form der ab ca. 1840 einsetzenden Auswanderung nach Nordamerika eine Rolle.

Eine Problem sind die unterschiedlichen Maßeinheiten mit denen landwirtschaftliche Produkte gemessen wurde, die Maße sind teilweise noch regionale Maße, andererseits aber bereits königlich- bayerische landesweit geltende  Maßeinheiten. Wo möglich wurden diese Maßeinheiten umgerechnet. In den Fällen, wo dies aufgrund unterschiedlicher Angaben in der Literatur, wurde eine Darstellung gewählt, die unabhängig von der Maßeinheit ist.  

2.2 Rothenburg, Burgbernheim, Bullenheim

Die drei Orte wurden gewählt, da diese neben Ackerbau eine langen Weinbautradition besitzen.

2.2.1 Historischer Längsschnitt

Die Daten der Chronik des Burgbernheimer Pfarrers C. Nörr aus dem Jahr 1844 ergänzen die in der Datenbank HISKLID gespeicherten Datensätze über Rothenburg hinsichtlich der Wetterereignisse  in zeitlicher Hinsicht seit dem Jahr 1016  und angesichts  andersartiger Lagebedingungen. Sie werden hier nicht ausgewertet, wurden aber in der Datenbank TAMBORA erfasst. Die  erweiterten und neueren Berichte in "Neue Chronik des Marktes Burgbernheim" (Ulrich Emmert, 1907) wurden noch nicht in TAMBORA eingegeben.

 

2.2.2.  Weinbau in Burgbernheim und östlich von Rothenburg und Bullenheim .

Das Gebiet im westlichsten Landkreis Ansbach ist geprägt durch jahrhundertelangen Anbau und Handel mit Wein  seit dem Mittelalter. Der Niedergang dieser Sonderkultur findet spätestens seit dem 30-jährigen Krieg statt. Der Weinbau erhält erst seit den letzten Jahren in einzelnen Orten der Region eine Wiederbelebung (Tauberzell, Rothenburg an der Tauberriviera). 


Rothenburg.

Über "Die historische Entwicklung von Bodenabtrag und Kleinformenschatz im Gebiet des Taubertales"  im Zusammenhang mit dem Weinanbau veröfftlichte H.G. Wagner in den  Mitteilungen d. Geographischen Gessellschaft München 46, 1961, S. 99-149. Dabei geht er auch auf den ehemaligen Weinbau und deren Relikte ein. Aber auch östlich des Taubertales wurde in der Umgebung von Rothenburg Weinbau betrieben.

 

Bensen (1837) schreibt:

 

"Auf die Zucht des Weins scheint man im 13ten und 14ten Jahrhundert großen Fleiß verwendet zu haben. Es wurde wirklich an vielen Orten Wein gebaut, wo jetzt kein Gewächs gedeihen würde, was des Verkaufs lohnte. So werden urkundlich die Zehnten on den Weingärten in den jetzt so wilden und Waldigen Bergen on Windelsbach genannt. Die Seiten des Taubertals bis nach Beteran waren ganz mit Reben bepflanzt. Erst in dem 30jährigen Krieg muss ein großer Theil derselben eingangen und mit Wald üerdeckt worden seyn. Denn ein Rathsbescheid vom Jahr 1678 übergiebt den Bürgern alle öden Weiberge. … Doch waren es vorzöglich die besseren Sorten des unteren Tauberthals (erst späterhin die vom Fuß des Schwabenbergs) ... In neueren Zeiten hat der Weinbau bey Rothenburg sehr abgenommen und viele Rebengärten sind in Kleefelder verwandelt.


Blick auf ehemalige Weinbauflächen mit Umrandung durch hangparallel und hangabwärts verlaufenden Heckenreihen ohne Steinriegel am Luginsland bei Neusitz

Kartierung 

Historische Karte der Uraufnahme mit thematischer Karte als Overlay (erste Hälfte des 19. Jhd.)  vom Luginsland bei Neusitz  und von Bullenheim
Legende: gelb - Weinanbauflächen, grün - Hopfenanbauflächen, blau - Hopfenanbauflächen in einer späteren Revision, rot - Heckenreihen

Zur Kartierung am Luginsland: Zahlreiche mehrere hundert Meter lange Heckenreihen (überwiegend an den Grenzen der Flurstücke in der Karte der Uraufnahme) aus Schlehen, Weißdorn, Heckenrosen. In der Überlagerung mit dem Geländerelief scheinen diese erhaben. Eine stichprobenartige Begehung an mehreren Heckenreihen quer und längs zum Hang ergaben aber keine auffälligen Reliefunterschiede. Da Weinbau und Hopfenanbau noch im 19. Jahrhundert (1834 Aufnahme) nachgewiesen, ist wären Lesesteinhaufen zu erwarten, aber im Gegensatz zum Taubertal stehen hier die weichen Estherien- und Myophorienschichten des Keupers an, die wenig Steine beinhalten. 

Burgbernheim

Südhang Burgbernheim

Fuchsberg in Burgbernheim, Südhang - hier wurde 1834 noch Wein angebaut, heute Streuobstbäume, extensiv genutzt.
Historische Karte der Uraufnahme mit thematischer Karte als Overlay (erste Hälfte des 19. Jhd.) von Burgbernheim , 

Schon vor dem Bauernkrieg und der Reformation wird in Burgbernheim Wein angebaut. Diese Weinanbauflächen verringerten sich bis zum Jahr 1606 aus primär nicht-klimatischen Einflüssen, sondern aus gesellschaftlichen Gründen.

 

"1606 zu der Zeit fieng man an Weinberge zu machen, theils darum weil in den vorigen Zeiten die Soldaten Wein kaufen wollten, die man ihnen mit Kosten aus dem Tauber- oder Maingrund hohlen mußte, theils weil unsere Berge bequem darzu schienen und man nicht lauter Gärten daraus machen können. Gleich wohl wuchsen sie zu Hochbach auf dem so genannten Stein besser als hier, daher selbige Jährlich in das Anspachische verführet wurden. Dort findet man Documenta, daß schon vor dieser Zeit einige Weinberge hier gewesen, vor der Reformation, wo die päpstlisch Priester anlegen lassen, ihren Haustrunk davon zu haben und sind noch etliche, die zur Pfarrei den Zehend geben, bei eingefallenem Krieg wurden sie ungebauet und verwildert und viele ausgehauen;" (Nörr, 1844)

 

Diese neu angelegten Weinanbauflächen lagen an Nord- und Norwesthängen um den Fuchsberg südwestlich von Burgbernheim und West- und Südhängen bei Hochbach nördlich von Burgbernheim.

 

Obwohl die Qualität des Weines von Hochbach höher als die der nach Norden orientierten Hänge war, findet man bei Hochbach  bereits zum Zeitpunkt der Uraufnahme keinerlei Rebflächen verzeichnet. Nur der Flurnamen "Hochbacher Weinberg" weist auf die frühere Nutzung hin. Offensichtlich war trotz der Südhanglage, das Gefälle zu gering oder der Bedarf an Ackerfläche gewachsen. Das Gelände am Fuchsberg ist steiler.

 

1844: "Die Zahl der Weinberge hat sich bis auf die wenigen, die noch am Fuchsberg liegen, vermindert. Ehedem waren die Rangen, Hungenbrunnen (Hunnen- Hungarn-) und Virnsberg genannt, mit Weinbergen angebaut. Auch auf der von der Erlmühle gen Hochbach ansteigenden Feldung ist Wein erzeugt worden und zwar von besonderer Güte." (Nörr, 1844)

 

 Im Gegensatz zu den ehemaligen Weinbergen östlich von Rothenburg, in denen zur Zeit der Uraufnahme (1834) einige wenige Weinberge und Hopfenanbaufläche vorhanden waren, wurde in Burgbernheim offensichtlich schon lange auf den großflächenigen Obstanbau gesetzt, während in Bullenheim noch intensiver Weinanbau betrieben wurde und nach Revisionszeichnungen (rot) noch nach der Uraufnahme (1835)  Neuanpflanzungen stattfanden.

 

Heute findet man (vgl. Layer Luftbild zur historischen Karte) keinerlei Weinbau in Burgbernheim. Der Rückgang der Weinbaufläche setzt aber schon und das belegt das obige Zitat, vor 1844 ein.

 

Die vielzitierte Reblaus, die sich ab den 1860-er Jahren ausbreitete, mag für den spätere Aufgabe verantwortlich sein. Der klimatische Einfluss im vor 1860 ist in 1.1. dargelegt.

 

 

 

 

 

Quellen: 

 

 

2.2.3. Wetterdaten

Für Burgberneheim liegen nur wenige Wetterdaten aus dem 19. Jahrundert vor und es handelt sich lediglich um beschreibende Daten.  Nachdem  für  die Erträge der Landwirtschat nicht nur die  Temperaturen,
sondern auch die Niederschläge sowie deren Verteilung im Laufe eines Jahres bedeutend sind, sollen die beschreibenden Daten in einem Diagramm dargestellt werden.

 

 

Witterung
Legende siehe Ansbach

2.2.4. Erntemengen



2.3    Ansbach: Witterungsverhältnisse, Agrarstruktur und Erntemengen in der ersten Hälfte des  19. Jahrhunderts

Bereits vor der Errichtung permanenter Wetterstationen, z. B. in Ansbach nach Goede (2012, S. 262) veröffentlichen z.T. seit 1827 einige Gemeinden in Westmittelfranken sog. Jahrbücher, die die meteorologischen Vehältnisse, auch mit einigen Messwerten bzgl. Temperatur und Luftdruck beschrieben. Interessant ist die mit Wetterereignissen verknüpfbaren ausführliche Erntestatistik und die Etwicklung der Einwohnerzahlen u. Ä.
Klimatologisch fällt die Periode von 1827 bis 1840 noch in die sog. Kleine Eiszeit, politisch in die kurz vorher erfolgte Angliederung Frankens an das Königreich Bayern, dem ein politisch gewollter, sozialer Wandel mit unterschiedlichen Konsequenzen folgt, die aber auch auf das Klima zu jener Zeit zurückzuführen ist. 

Für Ansbach liegen für einen längeren Zeitraum, nämlich für die Zeit von 1827  bis 1841, also über  eine Zeit von rund 15 Jahren Wetterdaten als Messwerte und Erntemengen vor.

2.3.1. Wetterdaten

Die "Jahrbücher der Stadt Ansbach", die im Zeitraum von 1827/28 bis 1841/42 erschienen, geben zumindes für Luftdruck und Temperatur Jahreshöchst und Tiefstwerte an. Die Angaben erfolgten noch in Reaumur und wurden in untenstehender Abbildung in °C umgerechnet.Der Standort für die Erfassung der Messwerte dürfte, wie ab 1878/79 gesichert ist, vermutlich im Hofgarten gelegen haben.

2.3.1.1. Temperaturminima und Temperaturmaxima

In Ansbach erfasste und veröffentlichte man von 1827/28 bis zum Jahr 1841/42 zumindest die absoluten Temperaturminima und -maxima. Man könnte in das oben dargestellte Diagramm zwar eine gewisse Periodizität  interpretieren, die ca. 5/10 Jahre beträgt. Doch erscheint dies als zu gewagt.

2.3.1.2 Witterungsverlauf in den einzelnen Jahren

Mitteltemperaturen, genauso wie die Temperaturmaxima und Temperaturminima sind für die landwirtschaftlichen Erträge zwar ein wichtiger Faktor, wesentlicher sind aber geeignete Witterungsverhältnisse zu bestimmten Phasen des Wachstums der Pflanzen, also Temperatur und Niederschlag sowie die Art des Niederschlags.

Daneben schildern die Quellen für Ansbach den Jahresgang von Niederschlag, Art des Niederschlags und deren Intensität wie in älteren Quellen nur nach Jahreszeit, teilweise mit genaueren Angaben der Zeit.

In der folgenden Darstellung wird versucht die Witterungsbedingungen in tabellarischer Form umzusetzen:

2.3.2. Landwirtschaftliche Erträge

Die wohl erste zusammenfassende Erntestatistik für Bereiche Mittelfranken dürfte mit der  "Statistik  für das Fürstenthum Ansbach" von Georg Friedrich Daniel Göß (1805), Professor und Schlossbibliothekar in Ansbach sein. Ein Teil seiner Statistik ist in unten stehender Abbildung dargestellt. 

 

 

Erntemengen nach Art

 

 

Die Statistiken der Ansbacher Jahrbücher sind eine weitere wichtige Quelle für die regionalen Erntemengen.

Quellen:

 

 

Vorbemerkungen zur Umsetzung der Originaldaten in Diagramme.

 

Die Erntemengen werden für Getreidearten in den Quellen sowohl in Schober als auch in Schäffel angegeben. Die Einheit Schober bezieht sich auf das ungedroschene Getreide (1 Schober = 60 Bund/Garben Stroh). Diese Einheit lässt sich nicht absolut definieren, war aber im 19. Jahrhundert wegen der nötigen Einstreu aber auch als Baustoff in Verbindung mit Lehm wichtig.

Da Schäffel ein Raummaß, ist, das im 19. Jahrhundert starken regionalen Unterschieden unterworfen war und keine sinnvolle Umrechnung in der zur Vefügung stehenden Literatur gefunden wird die Einheit des Ansbacher Schäffel verwendet. Darüberhinaus ist eine direkte Umrechnung in Gewichtseinheiten nur bei Kenntnis des unterschiedlichen spezifischen Gewichts der einzelnen Fruchtarten möglich. Hopfen, Klee und Heuerntemengen dagegen sind in Centner angegeben.

Bis zum Jahr 1835/36 wurden die Flächenmaße in „Alt Ansbacher Morgen“ angegeben, ab dem Jahr 1836/37 in „Bayerischem Morgen“. Da auch hier keine sinnvolle Umrechnung zur Verfügung stand, wurden die Angaben der folgenden Jahre in „Alt Ansbacher Morgen“ durch Interpolation mittels des Verhältnisses der Gesamtflächen 1835/36 und 1836/37 umgerechnet

Im Vergleich zu den beiden Jahren Ende der 20-er Jahre des 19. Jahrhunderts gehen die Gesamterträge bis zum Jahr 1841/42 mit Schwankungen auf knapp die Hälfte zurück. Besonders stark sind die Erntemengenrückgänge bei Rüben und Kartoffeln, die eine wesentliche Grundlage der Ernährung für die ländliche Bevölkerung und als Futter für die Schweine bilden. Im Jahr 1833/34 fällt die Ernte von Kartoffeln und Rüben fast vollständig ausgefallen.

 Auch die eingebrachten Schober,(Ähren mit Halmen) die nach dem Dreschen der Einstreu für Viehställte diente   ist starken Schwankungen unterworfen, wenngleich diese nich so stark sind wie bei den für die Ernährung der Bevölkerung benötigten zu Mehl verarbeiteten Körnermenge.
Bis zur Mitte der 30-er Jahre bis zum Anfang der 40-er Jahr des 19. Jahrhunderts sind die Gesamterträge nur halb so hoch, teilweise nur ein Drittel der Erträge Ende der 20-er Jahre.
 

Auch das Heu und das Ohmet (zweiter Schnitt) als Viehfutter ist großen, maximal 50%-igen Schwankungen zum Maximalwert unterworfen.

Die höchsten Erträge je Flächeneinheit erbrachte bei den Getreidearten  stets der Dinkel, der heute kaum noch vertreten, bzw. wieder häufiger im Rahmen des biologischen Feldbaus vertreten  ist.  Trotzdem nehmen alle Getreidearten hinsichtlich der Erntemenge an Körnnern im betrachteten Zeitraum auf die Hälfte bis zu einem Drittel des Maximalwertes ab.

 

 

   

Der Vergleich Schäffel je Schober kennzeichnet je Getreideart die Qualität der Kornbildung. Insbesondere der Hafer scheint hinsichtlich der Kornbildung die  Witterung der Jahre 1840/41 und 41/42 zu lieben.

Während Roggen, Weizen und Gerste niedrigere als die Maximalwerte im Jahr 1832/33 aufweisen, besitzt die Gerste ihre maximalen Erträge im Jahr 1839/40

 

 
 Eine weitere wichtige Quelle stellt die Schrift "Anbau und Ertrag, Besitverhältnisse und Stückelung des Bodens, dann Lohn der Landbau-Arbeiter im Königreich Bayern" aus dem Jahre 1857 dar. 

 

 

2.4.  Schwabach

2.4.1 Wetterdaten

Die ältesten, für Schwabach gefundenen Temperaturwerte beziehen sich auf den Winter 1709 bzw. auf den Winter von 1739/40 in der "Chronik der königlich bayerischen Stadt Schwabach" (1854)

XVIII. Abschnitt – Von besonderen Begebenheiten im Bezirke der Stadt

"Im Jahr 1709 war der Winter sehr streng, von 1739 auf 1740 aber herrschte selbst in den heißesten Ländern Europas eine Kälte, wie man eine dergleichen weder selbst je empfunden, noch von einer solchen gehört hatte. Nach einem, in 90 Grade eingetheilten, Thermometer stieg die Kälte am 10. Januar auf 82, am 17. Februar auf 84 und am 18. desselben Monats sogar auf 88 Grad. Am 19. gedachten Monts war zwar die Kälte auf 85 Grad zurückggegangen, am 25. und 26. ej. Aber stieg sie wieder auf 87 und selbst auf 90 als den höchsten Grad. Die hin und wieder erfrornen Menschen; die häufig durch Hunger und Frost in Dörfer und Städte gedrungenen Wölfe und Bären; die von denselben zerrissenen und aufgefressenen Menschen und zahmen Thiere; die von der größten Kälte geborstenen stärksten Mauerwerke; endlich die mit drei und mehr Ellen dickem Eise belegten Flüsse, sowie die desfalls bei den unbemittelten Personen eingerissene Noth, waren fürchterliche Schreckbilder in den Gemüthern der bestürzten Bewohner aller Sätdte und Dörfer."

Selbst wenn das Thermometer oben beschriebene Thermometer in Schwabach gestanden hätte, lassen sich die Angaben nicht oder nur schwer in heute gebräuchliche Temperaturskalen umrechnen, da es sich wohl um ein sog. Florentiner Thermometer gehandelt hat, das eigentlich Luftdruckwerte misst. W. Lenke (1964) beschreibt verwendete Florentiner Thermometer und die Problematik der Umrechnung in heute gebräuchliche Temperaturskalen anhand vom Messwerten aus dem Jahre 1709. Für ausgewählte Thermometer und Stationen rechnet er mit aller Vorsicht die täglichen Frühwerte im Januar bis März des Jahres 1709 doch in °C um Als tiefste Temperatur errechnet er für Berlin -29,4 °C (10. Januar 1709).

 Die nur für die Jahre  1833/34 bis 1838/39 erschienenen Jahrbücher der Stadt Schwabach verzeichnen zumindest die Temperatur- und Barmometermaxima und -minima für die vier Jahreszeiten mit Angabe des Datums.

 

Witterung Schwabach

 
Legende siehe Ansbach

 

Quellen: 

 

Jahrbuch der Stadt Schwabach

 
 

 

2.4.2. Erntemengen

Die Flächen wurden in den ersten Berichtsjahren bis  1835/36  noch in Morgen angegeben. Die Umstellung auf die bayerische Flächeneinheit „Tagwerk“ = „Bayerischer Morgen“erfolgte im Berichtsjahr 1836/37. Um die Erntemengen von Schwabach vergleichen zu können mit denen von Ansbach wurden diese und die alten Einheiten in Schwabach auf den „Morgen alt Ansbacher Maß interpoliert


 Erntemengen in Schwabach

 

3. Vergleiche

3.1. Temperaturwerte, Witterung und Erntemengen in den Jahren 1829 - 1841


Die Endzwanziger Jahre bis 1828/29 waren in der Region  Jahre mit kalten Wintern und kühlen Sommern, aber ausreichd Niederschlägen.  1829/30 war bereits ein Jahr mit sehr kalten Wintern, mit trockenem Herbst, aber auch sehr heißen Sommern mit ausreichenden Niederschlägen. So auch das Jahr 19230/31, in dem das Frühjahr allerdings trocken war. Es folgte eine Reihe von Jahren bis 1841/42,
in denen teils Herbst, Frühjahr und Sommer sehr trocken waren, besonders in den Jahren 1831/32, 1833/34 und 1835/36. Die folgenden Jahre waren nur die Sommer trocken. Mit Ausnahme der Jahre 1833/34, in dem in Ansbach die Baumblüte im Januar bereits einsetzte, und dem Jahr 1834/35 waren die Winter kalt und allgemein die Sommer warm bis heiß.

Hinzu kamen in den Jahren 1836 und 1836 , zumindest im unteren Altmühltal Heuschreckeneinfälle. So beschreibt Lorenz Hübner im
"Jahresbericht des Historischen Vereins für Mittelfranken" , Band 11, S. 94 f

  • "1832. Ungemein trocknes Jahr. Allen Brunnen der Stadt mangelte Wasser, und die Bergleute mußten es drei viertel Jahre lang im Thale aus den Flüssen holen."
  • "1833. Auf ein naßkaltes Frühjahr folgte vom 1. bis 20. Mai eine anhaltend große Hitze von 20 - 26".
  • "1834 . Anhaltende Hitze und Trockenheit erzeugten einen so empfindlichen Futter- und Strohmangel, daß der Preis eines Schobers Kornstrohes auf 25 fl. gestiegen ist."
  • "1835 . Auch in diesem Jahre anhaltende Hitze und Trockenheit, und dabei eine Unzahl von Heuschrecken, welche die Altmühlwiesen, und die nächstgelegenen Getraidfelder ganz bedeckten, und jedes Gräslein auffraßen."
  • "1836. Trockenheit und Heuschreckenfraß wie im vorigen Jahr. An Grummet, Gerste, Haber und Erdbirn hatte Beilngries ein Mißjahr. Doch sind die Preise nieder geblieben, und das schwere Getraid war fast in Unwerth. Im Sommer und Herbste dieses Jahrs tödtete eine bisher nie gekannte Seuche hier und in der Umgegend viel Hundert Schweine."

Die trockenen Jahre in der ersten Hälfte der 30-er Jahre und teilweise die ungünstige Witterung im Verlauf des Jahres führten zu erheblichen Ernterückgängen. 
Die gleichen Tendezen zeigen die Erntemengen für Burgbernheim, eklatatant beim Wein und für Schwabach in den wiedergegebenen Jahren, auch bei den heutigen Sonderkulturen Tabak und Hopfen.


3.2. Temperaturwerte Ansbach 19. Jahrhundert - heute

GOEDE, 2012) veröffentlicht die einzelnen Temperaturwerte tagesweise für den Zeitraum von 2001 bis 2010. Hier sind aus Gründen der Vergleichbarkeit nur die Höchst- und Tiefstwerte in der Abbildung wiedergegeben. Berücksichtigen muss man, dass im Gegensatz zum 19. Jahrhundert sich die Höchst- und Tiefstwerte auf das Kalenderjahr beziehen.


Auch wenn die Standorte der Temperaturmessungen nicht exakt übereinstimmen, kann man beim vorsichtigen Vergleich festgestellt werden, dass die tiefsten Temperaturen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts um bis zu 8° Celsius niedriger lagen als im 1. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, die höchsten Sommertempertaturen liegen um 2-3 Grad über den Temperaturen der Jahre 1827 - 1842.

Quellen:

3.3. Sonnenaktivitätszyklen und Vulkanausbrüche

Diese Arbeit kann und soll nicht die Ursachen der Wetterentwicklung und der daraus resultierenden Erntemengen im angegebenen Zeitraum erklären. Dennoch sei auf zwei Punkte aufmerksam gemacht werden:

1. Der betrachtete Zeitraum fällt in eine Zeit generell reduzierter Sonnenfleckentätigkeit mit Zwischenmaximas.


a


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2.  Nach dem Tambora-Ereignis von 1815 und den Auswirkungen im Jahr 1816/17 beobachtete man sehr genau die Erscheinungen von Höhenrauch, die durch Vulkane verursacht werden  und kurzzeitige klimatische Veränderungen.

 

Liste historischer Vulkanausbrüche

4.   Gesellschaftliche Situation anfangs des 19. Jahrhunderts und Reaktionen


Raithel gibt in seinem Aufsatz eine Darstellung nach Adams (1993) wieder, nach der die deutsche Einwanderung seit dem 19. Jahrhundert in mehreren Wellen stattfand, wobei deren Ursachen in den Vorgängen in den Quellländern als auch im Zielland liegen.

Für die Auswanderung im 19. Jahrhundert nach den USA spielen zeitweise oder auch gleichzeitig

  • religiöse Motive (protestantische Sekten,  v. a. Mennoniten)
  • die wirtschaftliche Situation (das in fränkischen Gebieten übliche Realteilungsrecht führt zur Hofteilung und  zur Bevölkerungszunahme, die Höfe werden dadurch aber immer unrentabler)
  • Unzufriedenheit mit wirtschafts- oder sozialpolitischen Gegebenheiten
  • sich selbst verstärkende Migrationsprozesse (Sogwirkung)
  • eine Rolle.

Thomas Raithel, "Kommt bald nach ..." - Auswanderung nach Amerika 1683 - 2003

Ein weiterer Grund mag in der Ertragssituation gewesen sein, die auf die zwischen 1830 und 1840 herrschenden  klimatischen und sonstigen Verhältnisse zurückzuführen ist, 

4.1. Auswanderung nach Nordamerika als Reaktion auf Klima und soziale Verhältnisse

Von 1776 bis 1783 nahmen Soldaten es letzten Markgrafen von Ansbach auf der Seite der Engländer am Unabhängigkeitskrieg in Amerika teil. Von den rund 2.400 in Amerika kämpfenden Soldaten kehrten rund 1200 zurück, vom Rest blieben rund 700 in Nordamerika zurück und rund 500 fielen oder starben infolge von Seuchen. Die Zurückkehrenden berichteten in ihrer Heimat von den landwirtschaftlichen, klimatischen und sozialen Gegebenheiten, die sich so sehr von denen ihrer Heimat unterschieden (Erhard Städtler, 1956). Die sukzessive Abschaffung der feudalen grundherrschaftlicher Strukturen nach der Angliederung Frankens an das Königreich Bayern, die bis zur Mitte des 19. Jahrhundert vollzogen wurde stürzte viele Bauern, aber auch Mühlenbesitzer (Beispiele in "Mühlen und ihre Geschichte in der Region an der Romantischen Straße",  noch nicht veröffentlicht)  in eine wirtschaftliche Krise, die belegt ist durch Zwangsversteigerungen von Haus und Hof im "Intelligenzblatt für Mittelfranken" und dem "Intelligenzblatt für den Rezatkreis". So setzte ab der Mitte der 1830-er Jahre eine Auswanderung nach Nordamerika ein, wobei Beruf und Name bekannt sind (vgl.)  Ein wesentliche Rolle spielen für die Auswanderung auch die ab Mitte der 30-er Jahre zurückgehenden landwirtschaftlichen Erträge auf Grund der klimatischen Situation.

 
Statistik für Bayern
Beispiele für Auswanderer aus der Umgebung von Rothenburg o. d. T.

Jahr
Gemeinde Name Stand
Mitauswandernde Familienmitglieder
1837
Leutershausen
Johann Georg Heindel
Taglöhner
3
1837
Mittelramstadt
Konrad Prechtel
Taglöhner
4
1837
Weissenkirchberg
Georg Michael Unger
Schuhmacher
1
1837
Leutershausen 
Moritz Heß
Metzgermeister
2
1837
Sachsbach/Herrieden
Eva Maria Krug

1
1837
Reichenau/Herrieden
Simon Eberlein
Hausbesitzer
2
1837
Winkel/Herrieden
Anna Barbara Reiter
led. Hirtentochter
-
1837
Kaudorf/Herrieden
Georg Michael Knörr

-
1837
Lettenmühle/Reichenau
Helena Berbara Rohringer

-
1837
Zumberg/Feuchtwangen
Maria Marg. Kunder
Bauernwitwe
3
1837
Wildenholz/Feuchtwangen
Joh. Georg Illig
Drechslermeister
1
1837
Dentlein/Feuchtwangen
Marg. Glasbrenner
ledige Taglöhnerin
1
1837
Aichenzell/Feuchtwangen
Wilh. Grüb
lediger Dienstknecht
-
1837
Kleinohrenbronn/Feuchtwangen
Mich. Georg Windsheimer
Gutsbesitzer
6
1837
Feuchtwangen
Maria Barb. Baier
ledigen Standes 
-
1837
Erlmühle
Joh. Georg Kunder 
Taglöhner
2
1837
Feuchtw.
Peter Eichner
Witwer u. Drechslermeister
2
1837
Sommerau/Feuchtw.
Carl Zur
Bäckermeister u. Brandweinbr.
6
1837
Erlmühle
Joh. Gg. Windsheimer
Leinwandhdlr. 
-
1837
Feuchtwangen
Eva Marg. Brunner
ledigen Standes
-
1837
Kaudorf/Herrieden
Mar. Barb. Mack
ledige Gütlerstochter 
1
1839
Rothenburg
Johann Adam Schuh
ehem. Besitzer der Limbachsmühle
2
1840
Leutershausen 
Georg Simon Reutelshöfer
Braumeister
6
1840
Leutershausen
Georf Adam Stumpf
Schneidermeister
3
1840
Leutershausen
Gg. Barhelmäs Gehring
Taglöhner
5
1840
Leutershausen
Eva Barbara Hornung
Dienstmagd
-
1840
Oberdachstetten
Johann Leonhard Mosmeyer
Schreinermeister
6
1840
Unterbreitenau
Joh. Leonh. Ilgenfritz
lediger Bauernsohn
-
1846
Sachsen (Leutershausen)
Maria Barbara Sperr
Schuhmacherswitwe
2
1846
Leutershausen
Maria Marg. Mainzinger
ledige Hafnerstochter
-
1846
Lauterbach
Joh. Jakob Schwarz
Dienstknecht
-
1846
Lauterbach
Jakob Schwarz
Dienstknecht
-
1847
Leutershausen
Joh. Christ. Mainzinger 
Hafnermeister
6
1847
Leutershausen
Joh. Leonh. Wägmann 
Bäckermeister
3
1847
Jochsberg
Joh. Mich. Fluhrer
Schmiedmeister
3
1847
Klonsbach
Joh.  Georg Thürauf
Wirth
6
1847
Klonsbach
Joh. Bernhard Billenstein
Bauer 
3
1847
Cadolzhofen
Georg Marr Carl
Köbler
4
1847
Gastenfelden
Friedrich Stibor
Schreinermeister
2
1847
Frommetsfelden
Johann Georg  Krug
Taglöhner 
1
1847
Wassertrüdingen
Moses Levi Hecht
Landkramhändler
3
1847
Leutershausen 
Georg Peter Friedlein
vormaliger Wirth
3
1847
Oberdachstetten
Anna Maria Weiß
ledig
3
1847
Stem inach/Rothenburg
Anna Margaretha Baumgärtner
ledige Chrurgentochter 
-





1847
Bettenfeld
Magdalena Barbara Kurz
Tochter des Bauern Joh. Leonhard Kurz
-
1847
Lehrberg
Joseph Oettinger 
Seifensieder 
3
1847
Schillingsfürst
Willibald Hämmerlein
Maurergeselle 
1

Quelle: Intelligenzblatt des Rezatkreises u. a. historische Zeitungen.
 

 

 
 

 

5. Glossar

 
 
 
Dinkel alte Getreidesorte ,  spelt
Erdbirn Kartoffeln , potatoes
Erdäpfel Kartoffeln , potatoes
fl Gulden - Geldeinheit
Haber Hafer , oats
Metze  Raummaß 
Morgen altes Flächenmaß  in Franken 2000  m2
Schäffel altes Raummaß
Schober Schober war ein deutsches Stückmaß für Stroh in Nürnberg. Für den Begriff Bund oder Garbe wurde oft der Begriff die Schütt verwendet (Rechnungen, Statistiken). Das Schütten- oder Schüttstroh war ein Bündel gebundenes ausgedroschenes (nicht zerrüttetes, oberbayrisch die Schütt) Langstroh.[1]

1 Schober = 60 Bund/Garben Stroh
Simmer Der (das) Simri, Simra[1] oder das Simmer (von althochdeutsch sumbir mit der Bedeutung Korb) war ein Hohlmaß zum Messen von Getreide. Ein Simri hatte oft 22 Liter.
Taback Tabak , tobacco
Tgw, Tagwerk altes Flächenmaß, 1 Tagwerk  in Bayern 3.407 m2
 
 

 

6. Bedeutung digitaler Bibliotheken

 

Die Digitalisierungsprojekte verschiedenster Bibliothektn erschließen heute zeit- und ortsunabhängig für jeden historische Dokumente, zu deren Zugang noch vor 15 Jahren sehr viel Zeit- und Wegaufwand nötig waren. Trotz der Vernetzung über die "Deutsche Digitale Bibliothek" und die "Europeana" erweist sich die Suche in speziellen digitalen Bibliotheken als notwendig, die Suchstrukturen sind nicht einheitlich und auch die Suchalgorithmen sind beim Umfang der Datenbestände nicht ausreichend effektiv strukturiert. Gemeint sind damit die logischen Verknüpfungen der Suchalgorithmen hinsichtlich von Stichwörtern.

Speziell für die Suche nach klima-spezifischen Daten und Zitaten erweist sich die Datenbank TAMBORA als unverzichtbar. Teile der Quellen, die hierverwendet wurden und noch nicht in TAMBORA zur Verfügung standen wurden in die Datenbank eingegeben.

7. Angaben zum Autor und Dank

Autor:  Bernhard Heim (Geographie- und Mathematiklehrer am Reichsstadt-Gymnasium in Rothenburg o. d. T.)

Mein spezieller Dank gilt

    • Herrrn Michael Kahle vom Tambora-Team für zahlreiche Hilfen und Anregungen